Signal für Inklusion: Fechtvereine wollen das Rollstuhlfechten fördern

Zurzeit wird das Rollstuhlfechten in zwei Berliner Vereinen, dem Fechtzentrum Berlin und dem OSC Berlin, angeboten. | Foto: privat
  • Zurzeit wird das Rollstuhlfechten in zwei Berliner Vereinen, dem Fechtzentrum Berlin und dem OSC Berlin, angeboten.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Michael Nittel

Der Berliner Fechterbund (BFB) hat ab sofort einen Inklusionsbeauftragten im Vorstand. Mit einer neuen Satzung haben die Vertreter der 14 Berliner Fechtvereine auf der Mitgliederversammlung am 21. März einstimmig die Einführung dieser Position beschlossen. Damit setzt der Landesfachverband für den Fechtsport in der Sportmetropole Berlin ein klares Signal für Inklusion.

Auf die neue Position wurde Karsten Häschel vom Fecht-Club Grunewald gewählt. Er soll dem gewachsenen Engagement des BFB im Bereich Rollstuhlfechten weiteren Auftrieb verleihen. Qualifiziert sei Häschel allemal, da er unter anderem von 2008 bis 2013 Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam war.

„Ich freue mich darauf, die begonnene Arbeit des Berliner Fechterbunds fortzusetzen und auszubauen“, erklärte Häschel nach seiner Wahl. „Rollstuhlfechten ist eine spannende und höchst inklusive Sportart mit viel Potenzial.“ Bei diesem Sport können sich Fußfechter in den Rollstuhl setzen, um so im wahrsten Wortsinn auf Augenhöhe mit behinderten Sportlern zu kämpfen.

„Ich bin sehr froh über diesen Beschluss. Die Berliner Fechter zeigen einmal mehr, dass sie, analog zur Planche, keine halben Sachen machen“, freute sich auch Mario Freund, Präsident des BFB. „Eine solche Position ist durchaus noch keine Selbstverständlichkeit in einer Vereins- und Verbandslandschaft, in der Behinderten- und Nichtbehindertensport oft noch Parallelwelten sind. Umso größer ist die Signalwirkung. Fechten fasziniert als Sportart aus jeder Perspektive.“

Sowohl Häschel als auch Freund wissen aber auch, dass Inklusion mehr ist als „nur“ inklusives Fechten ist. Auch Gleichstellung und Integration seien wichtige Bestandteile des ehrenamtlichen Arbeitsauftrags von Karsten Häschel.

Beim Rollstuhlfechten werden die Rollstühle der Gegner in einem Rollstuhlfechtgestell gegenüber fixiert. Dabei wird der Abstand je nach Körpergröße variabel eingestellt. Die Fechter bewegen sich dadurch nur mit dem Oberkörper zum Angriff oder zur Verteidigung.

Bisher bieten erst zwei Vereine Rollstuhlfechten an

Rollstuhlfechten ist ein vollintegrativer Sport. In Berlin gibt es mit dem Fechtzentrum Berlin in Marzahn-Hellersdorf und dem OSC Berlin aus Schöneberg zurzeit zwei Vereine, die Rollstuhlfechten anbieten.

Darüber hinaus engagiert sich der BFB seit mehreren Jahren intensiv, um den faszinierenden paralympischen Sport in der Hauptstadt fest zu verankern. So werden am 1. und 2. September erstmals die Offenen Inklusiven Rollstuhlfecht-Meisterschaften ausgerichtet. Das Turnier wird in die Inklusionswoche Berlin eingebunden sein.

Nähere Informationen zum Fechten in Berlin, den 14 Klubs und vielem mehr gibt es unter www.berliner-fechterbund.de.
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 521× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 807× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 787× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.168× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.