Von Liebe, Detektiven und dem wilden Uff: „Rudow liest“ begrüßt am Wochenende dreizehn Autorinnen und Autoren
Rudow. Am Wochenende steht der Süden Neuköllns im Zeichen der Literatur: Vom 3. bis 5. März heißt es zum sechsten Mal „Rudow liest“.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, aber bei etlichen sind Reservierungen notwendig. Den Startschuss gibt Kulturstadtrat Jan-Christopher Rämer (SPD). Er eröffnet das Lesefestival am Freitag, 3. März, um 18 Uhr in der Stadtteilbibliothek, Bildhauerweg 9. Im Anschluss liest Tanja Dückers aus „Mein altes Westberlin: Berliner Orte“. In Alltags-Betrachtungen lässt sie das Lebensgefühl im Westen der geteilten Stadt lebendig werden und erzählt Kurioses und Trauriges, Lustiges und Düsteres. Bitte anmelden unter 66 00 42 45.
Um 20 Uhr geht es weiter mit Emma Braslavsky und ihrer satirischen Liebesgeschichte „Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen“. Die Autorin paart die Geschicke zweier Ehepaare mit Zukunftfragen und Fragen zur Humangenetik, Aussteigerromantik und zum Pseudo-Idealismus. Veranstaltungsort: Buchhandlung Leporello, Krokusstraße 91.
Am Sonnabend, 4. März, um 14 Uhr kommt Sina Pousset in die Fahrschule am U-Bahnhof Rudow, Neuköllner Straße 346. Sie liest aus ihrem Buch „Keine Ahnung, wo wir hier gerade sind“. Darin berichtet sie vom letzten großen Abenteuer unserer Zeit – dem Fernbusfahren! Bitte anmelden unter 663 30 28. Ihre Schriftstellerkollegen Sue & Wilfried Schwerin von Krosigk sind um 15 Uhr zu Gast in der Boutique Open Air, Alt-Rudow 43. In „Die Pergamon-Morde“ erzählen sie von grausigen Verbrechen im Pergamonmuseum, von Magie und Hokuspokus (Anmeldung unter 66 46 07 90).
„Frühstück mit Giraffen“ heißt es um 15.30 Uhr im TUI-Reisecenter, Alt-Rudow 25. Bettina Pohlmann berichtet humorvoll über das große Abenteuer, mit Ehemann und zwei kleinen Töchtern die Welt zu umrunden; bitte anmelden unter 663 70 11.
Um die Freundschaft einer jungen deutschen Ärztin mit einer asylsuchenden irakischen Studentin geht es in dem spannend-tiefgründigen Roman „Über Land“ von Hannah Dübgen. Um 17 Uhr liest sie bei „Ganz Ohr“, Krokusstraße 95 (Anmeldung unter 284 72 64 82).
Seinen Wissenschaftsroman „Abgrund“ präsentiert Bernhard Kegel um 17.30 Uhr in der Buchhandlung Leporello. Ein Urlauber begibt sich in seinem Galapagos-Urlaub auf die Suche nach einem seltsamen Hai und stößt auf Mysteriöses.
Der Höhepunkt des Lesefestes ist am Sonnabend 20 Uhr im Gemeindezentrum an der Prierosser Straße 70–72 zu erleben: Kathrin Schmidt, Trägerin des Deutschen Buchpreises, liest aus „Kapoks Schwestern“. Der Roman verflicht zwei Berliner Familiengeschichten – vom „Nachmauerdeutschland“ blickt er zurück bis ins 19. Jahrhundert. Diese Veranstaltung kann nur mit Eintrittskarten besucht werden. Sie sind kostenlos bei Ganz Ohr, Leporello und TUI zu haben.
Auch der Sonntag, 5. März, hat einiges zu bieten. Stefan Lehnberg lädt um 15 Uhr mit seinem Buch „Durch Nacht und Wind“ zu einer kriminalistischen Zeitreise ein. Die Detektive sind keine Geringeren als Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Diese Lesung findet statt in der Dorfschule, Alt-Rudow 60; Reservierungen bitte unter 66 06 83 10.
Im Gemeindezentrum an der Prierosser Straße sind zwei Veranstaltungen hintereinander zu erleben. Benno Köpfer und Peter Mathews stellen um 15 Uhr „Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten“ vor. Kadir steht vor dem St.-Pauli-Stadion und ruft „Allahu Akbar!“ Sprengt er sich gleich in die Luft? Sein Kumpel Mark erzählt, was zuvor geschah (ab 14 Jahre).
Um 16.30 Uhr liest Bruno Preisendörfer aus „Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit“. Der Autor schaut Luther und vielen seiner Zeitgenossen über die Schulter, führt die Leser aber auch mitten in den Alltag des 16. Jahrhunderts.
Schließlich dürfen sich Kinder ab acht Jahren am Sonntag auf einen Besuch der St.-Joseph-Gemeinde, Alt-Rudow 46, freuen. Michael Petrowitz stellt um 16 Uhr sein nagelneues Buch „Das wilde Uff sucht ein Zuhause“ vor. Das Uff ist ein freches Urzeitwesen, das aus einem sehr, sehr langen Nickerchen erwacht. Nun hat es viel Energie, Unruhe zu stiften. Bitte anmelden unter 669 91 10. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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