Schwierige Sanierung
Rudow. Die Groß-Ziethener Chaussee ist in einem derart schlechten Zustand, dass Autos seit zwei Jahren auf einem Teilstück nur im Schneckentempo fahren dürfen. Schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht.
Bei der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung wollte Nicole Bülck von der CDU-Fraktion wissen, wann die Straße endlich saniert werde. Zuständig für diese Frage ist Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), der auch das Straßen- und Grünflächenamt untersteht. Sie erklärte zunächst die Lage: Im April 2015 habe der Bezirk auf dem Abschnitt zwischen Geflügelsteig und der Grenze zu Brandenburg Tempo 10 angeordnet. Das sei notwendig gewesen, weil die Straße große Schäden aufweise, mit verursacht von den vielen Lkw, die die Strecke befahren.
Die Investitionsbaumaßnahme „Neubau der Groß-Ziethener Chaussee von Landesgrenze bis Zittauer Straße“ sei schon seit längerer Zeit angemeldet, so die Bürgermeisterin weiter. Aber als vor zwei Jahren der Ausschuss für Verkehr und Tiefbau darüber beriet, traten einige Probleme zutage. Würde nämlich die Fahrbahn einschließlich Regenentwässerung neu gebaut, müsste die Straße breiter werden. So wollen es die Vorschriften. 35 große Bäume würden dann Opfer der Säge. Außerdem fiele die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer weg. Die Anwohner müssten mit mehr und schneller fahrenden Autos und einem höheren Lärmpegel rechnen, so Giffey.
Selbst wenn die Chaussee so schmal bliebe, wie sie ist, könnte – laut Experten aus dem Grünflächenamt – eine Fahrbahnsanierung den Bäumen den Garaus machen. „Das würde das Straßenbild stark verändern“, sagte die Bürgermeisterin. Nach Abwägung entschlossen sich schließlich die Ausschussmitglieder mehrheitlich dafür, auf jeden Fall eine Anwohnerversammlung einzuberufen, bevor irgendetwas entschieden würde.
„Diese hat bislang noch nicht stattgefunden, weil das Bezirksamt dem Ausbau der Groß-Ziethener Chaussee aus den erläuterten Gründen bislang keine Priorität zugemessen beziehungsweise anderen Baumaßnahmen wie dem Neubau des Buckower Damms den Vorrang gegeben hat“, erklärte Giffey. Denkbar wäre jedoch eine provisorische Reparatur
der Fahrbahndecke, wie es sie schon 2009 zwischen der Einmündung Perlhuhnweg und der Kreuzung Ascherslebener Weg und Geflügelsteig gegeben habe. Diesen Vorschlag werde sie nun im Ausschuss für Straßen, Grünflächen und Ordnung zur Diskussion stellen. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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