Sonnenblumen auf dem Baufeld: Groth-Gruppe besänftigt Nachbarn der Kolonie Oeynhausen

Blumen hinterm Bauzaun: Auf der früheren Westhälfte der Kolonie Oeynhausen blüht es. | Foto: Thomas Schubert
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Schmargendorf. Vermutlich handelt es sich um den größten Sonnenblumen-Acker Berlins. Nun öffnet die Groth-Gruppe ihr üppig bepflanztes Baugrundstück an der Forckenbeckstraße – die verlorenen Hälfte der Kleingartenkolonie Oeynhausen – und ruft zur Ernte.

Enttäuschung und Zorn herrschten Ende Januar vor, als die Laubenpieper 150 Parzellen räumten, um die übrigen 150 zu retten. Dieser Kompromiss zwischen dem Bezirksamt, den Gärtnern und der Groth-Gruppe war das Ergebnis eines jahrelangen Ringens um die Rettung der Kolonie. Als feststand, dass Groth als rechtmäßiger Eigentümer ein Bauprojekt mit 900 Wohnungen verwirklichen darf, ließ man die Westhälfte räumen.

Jetzt zeigt sich: Nach dem Abriss der Lauben wächst wieder etwas auf dem planierten Grund.

Trostlosen Anblick ersparen

Tausende Sonnenblumen recken ihre Köpfe und füllen die Lücke, bis das Bauprojekt in Gang kommt. „Es war klar, dass es bis zum Start noch länger dauert. Und wir wollten Nachbarn den trostlosen Anblick ersparen“, erklärt Groth-Sprecherin Anette Mischler den Hintergrund der Aktion. Dass man bereits im Winter die Abrissbagger anrollen ließ, geschah zum Wohle der Umwelt – dann brüten noch keine Vögel. „Es ist uns aber klar, dass man den Verlust der Kleingärten mit Sonnenblumen nicht aufwiegen kann“, merkt Mischler an.

Jeder darf sich bedienen

Noch steckt die Groth-Gruppe mit dem Bezirksamt in einem Workshop-Verfahren, bei dem vier Architekturbüros Ideen zur Gestaltung des neuen Stadtquartiers liefern. Voraussichtlich im September wird man zu einem Ergebnis kommen und gleich darauf einen Bauantrag einreichen. Dann dürfte sich das Feld der Sonnenblumen gelichtet haben. Denn am Wochenende des 20. und 21. August und noch einmal am 27. und 28. August gibt Groth das Areal zur Ernte frei. Wer Freude an Sonnenblumen findet, darf sich kostenlos bedienen. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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