Einwohnerantrag zum Erhalt der Wiese am Franz-Cornelsen-Weg abgelehnt

Biotop als Bauland: Dass die Cornelsenweg-Wiese unberührt bleibt, ist sehr zu bezweifeln. | Foto: Schubert
  • Biotop als Bauland: Dass die Cornelsenweg-Wiese unberührt bleibt, ist sehr zu bezweifeln.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Schmargendorf. Dämpfer für die Biotop-Schützer: Eine rot-schwarze Mehrheit stimmte gegen ihren Antrag zur Bewahrung der Wiese am Franz-Cornelsen-Weg. Damit ist das Wohnungsbau-Projekt von "Becker und Kries" auf dieser Freifläche aber keineswegs abgesegnet. Jetzt geht es um das Wie.

An den Obstbäumen zeigen sich die ersten Knospen. Aber die Hoffnungen, dass hier auf der Cornelsenweg-Wiese die wilde Natur Bestandsschutz genießen könnte, haben sich seit der aktuellen BVV-Sitzung stark getrübt. Dort hat ein ungewohntes Bündnis aus SPD und CDU den Forderungen der örtlichen Initiative nach Erhalt des Grünstücks eine Absage erteilt.

Entsprechend entrüstet zeigte sich deren Sprecher Norbert Machachej. Er begrüße zwar, dass Rot-Schwarz nun Verhandlungen mit allen Beteiligten starten möchte. Aber dass die SPD in diesem Fall von ihrer Zählgemeinschaftserklärung abweicht, wonach geschützte Grünflächen zu schonen sind, hält er für einen Affront. "Wir fühlen uns missachtet", kommentierte Machachej die Vorentscheidung für eine Bebauung mit 100 Wohnungen.

Gerade dieses unerschütterliche Festhalten an der eigenen Position betrachtet Baustadtrat Marc Schulte (SPD) als Problem. "Wenn keine Kompromissbereitschaft da ist, wird Bürgerbeteiligung schwierig", warnte er die Initiative. Man habe abzuwägen zwischen den Interessen von Familien, die bezahlbare Wohnungen brauchen, und den Wünschen von Anwohnern, die Riegelbauten vor ihrem Fenster ablehnen. Seltene Rückendeckung erhält Schulte von der CDU, wo Arne Herz an die Notwendigkeit zum aktiven Gestalten erinnert: "Der Einwohnerantrag ließ dafür keinen Spielraum." Wenn man mit "Becker und Kries" verhandelt, dann ergebnisoffen.

Aber die unbeugsame Haltung der Bürger fand in der BVV auch Freunde - etwa bei Pirat Siegfried Schlosser. Und vor allem bei den Grünen. Deren Sprecher Ansgar Gusy wies darauf hin, dass die Gegend seit Errichtung der mächtigen Autobahnüberbauung an der Schlangenbader Straße schon hoch verdichtet ist und etliche Kleingartenkolonien Bauprojekten zum Opfer fallen dürften. "Wilmersdorf steht unter Druck", befindet Gusy. Ob dieses Argument greift, zeigt sich jetzt am Verhandlungstisch.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.