Teske-Schule ist Notunterkunft: Bezirksamt rechnet mit bis zu 200 Flüchtlingen

Schöneberg. Seit dem 18. August ist die leerstehende Teske-Schule Notunterkunft für Flüchtlinge.

Bei Redaktionsschluss wurden rund 180 Menschen von Mitarbeitern des Sozialdienstleisters Tamaja betreut. Die GmbH ist laut Tempelhof-Schönebergs Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) ganz neu am Markt. Es engagieren sich auch bereits Freiwillige. Schöttler geht davon aus, dass bis zu 200 Menschen in dem Schulgebäude am Tempelhofer Weg 62 aufgenommen werden.

Bisher ist die Unterbringung provisorisch: Betten stehen in den Klassenzimmern. Geduscht werden muss in mobilen Duschen auf dem Hof. Dort gibt es auch Trinkwasser. Im Gebäude ist das Wasser abgestellt. „Wir müssen Legionellenbefall ausschließen“, sagt die Bürgermeisterin. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Die WCs in der Schule können hingegen gefahrlos benutzt werden.

Das Bezirksamt konnte mit der zuständigen Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales vereinbaren, dass die Sporthallen mitsamt der Umkleiden weiterhin anderweitig genutzt werden können. „Wir wollen in der Bevölkerung nicht den Eindruck erwecken, dass man ihr die Turnhallen wegnimmt“, sagt Bürgermeisterin Angelika Schöttler. Das Bezirksamt plant zu der neuen Flüchtlingsunterkunft eine öffentliche Informationsveranstaltung.

Nach einem BVV-Beschluss von 2010 steht die Luise-und-Wilhelm-Teske-Schule seit Ende 2012 leer. Sie wurde in das Sondervermögen des Landes Berlin übertragen. 2013 ging die Teske-Schule in der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg auf. Bildungsstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) hofft, dass sie nicht auf Dauer Flüchtlingsunterkunft bleibt. Der Bezirk benötigt das Gebäude dringend für den Unterricht. In der Teske-Schule leben zurzeit rund 30 schulpflichtige Flüchtlingskinder. 21 von ihnen muss Tempelhof-Schöneberg ab 1. September beschulen.

Gerüchte unter Anwohnern, im ehemaligen Gesundheitsamt an der Wexstraße würden ebenfalls Flüchtlinge untergebracht, haben weder Angelika Schöttler noch Sozialstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne) oder die Senatsverwaltung bisher bestätigt. Eine Sprecherin der Senatsverwaltung teilte auf Anfrage mit: „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt zu diesem konkreten Objekt keine genaueren Angaben machen.“

Als Unterkunft ist hingegen das Rathaus Friedenau Im Gespräch. Derzeit prüft die Senatsverwaltung, ob sich das Verwaltungsgebäude dafür eignet. Wenn ja, würden die ersten Flüchtlinge zum Jahreswechsel einziehen. Wenn nicht, wird das Haus wie geplant für die Steuerfahnder des Landes Berlin umgebaut. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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