Schöneberg. Der Verein Harmonie will seine Räume in der Katzlerstraße nicht kampflos aufgeben, auch wenn der Eigentümer nicht bereit ist, den Mietvertrag zu verlängern.
Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD), Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Grüne) und das Quartiersmanagement Schöneberger Norden haben sich nach eigenen Angaben intensiv um den Verbleib des Vereins Harmonie in seinen angestammten Räumen in der Katzlerstraße 11 bemüht und versucht, mit der vom Eigentümer beauftragten Hausverwaltung ins Gespräch zu kommen.
Die Hausverwaltung hat die Teilnahme an einem runden Tisch, den die Bezirksbürgermeisterin einberufen wollte, abgesagt. „Das sind wir eigentlich nicht gewöhnt”, so Dezernentin Klotz. In 95 Prozent der Fälle würden vom Bezirksamt Eingeladene üblicherweise auch kommen.
Der Eigentümer ist nicht bereit, den Mietvertrag mit Harmonie zu verlängern. Tempelhof-Schöneberg hat juristisch keine Möglichkeit der Einflussnahme auf das privatrechtliche Mietsverhältnis. Das bezirkliche Rechtsamt und die Juristin des Stadtentwicklungsamtes sind unabhängig voneinander zu der Einschätzung gekommen, dass die Kündigung des Mietvertrages von Rechts wegen nicht anfechtbar sei.
Es ist nicht der erste Fall im Bezirk, dass Vereine ihre Räume verlieren. So musste die Wohnungslosentagesstätte (WoTa) des Unionhilfswerks nach langen Jahren aus der Hohenstaufenstraße ausziehen. Mit öffentlichen Aufrufen des Bezirksamtes wurde schließlich ein privater Vermieter für die Tagesstätte gefunden. Heute ist die WoTa in der Gustav-Freytag-Straße 1 gut untergebracht.
Dem Vernehmen nach will Harmonie jedoch nicht so einfach klein beigeben und aus der Katzlerstraße ausziehen. Geschäftsführerin Larissa Neu und ihr Team wollen es auf eine Räumungsklage ankommen lassen. KEN
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