Heß-Demonstration blockiert: Rechtsextremisten konnten nicht marschieren

Das Verkehrs-Nadelöhr Bahnhof Spandau war am 19. August wegen der Heß-Demo stundenlang blockiert. | Foto: Christian Schindler
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Spandau. Die angemeldete Demonstration von Rechtsextremisten am 19. August als Erinnerung an den 30. Todestag des ehemaligen Stellvertreter Adolf Hitlers, Rudolf Heß, ist gescheitert.

Sie wollten marschieren, doch voran kamen sie nicht. Rund 750 Rechtsextremisten aus der Bundesrepublik und Europa waren nach Spandau gekommen, um möglichst medienwirksam ihre Ansicht zu verbreiten, Rudolf Heß sei ein Mordopfer der Westalliierten. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Kriegsverbrecher Heß hatte sich im Alter von 93 Jahren am 17. August 1987 im ehemaligen Spandauer Militärgefängnis das Leben genommen.

Die Demonstrationsroute sollte vom Spandauer Bahnhof aus am Gelände des nach Heß’ Tod abgerissenen Gefängnisses an der Wilhelmstraße vorbeiführen, dann über Heerstraße und Pichelsdorfer Straße wieder ins Spandauer Zentrum münden. Doch dazu kam es nicht. Insgesamt fünf Gegendemonstrationen, unter anderem unterstützt von vielen Parteien, Kirchen und Gewerkschaften, hatten die rechtsextreme Veranstaltung „umzingelt“. Die schon zuvor erklärte Taktik der Polizei, die Demonstranten nicht direkt aufeinander treffen zu lassen, funktionierte weitgehend, nur nicht in einem Punkt: Die Klosterstraße – und damit die Route der Rechtsextremen – wurde immer wieder von Gegendemonstranten blockiert, schließlich mussten die Heß-Freunde umkehren. Um 17 Uhr war für sie Schluss am Bahnhof Spandau.

39 Festnahmen insgesamt

Die Polizei war mit mehr als 1000 Beamten vor Ort, auch aus vier anderen Bundesländern. Die Teilnehmer der fünf Gegendemonstrationen beziffert sie auf „mehrere hundert“, gefühlt vor Ort waren es ebenfalls mindestens 1000. Zur Bilanz der Demonstrationen gehören auch 39 „Freiheitsentziehungen“ seitens der Polizei, die sich in 35 Fällen gegen Rechtsextremisten richteten, unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen.

Für viele Autofahrer bedeutete die Rechtsextremisten-Demonstration vor allem Stau, für Busnutzer riesige Umwege: Mit der Ruhlebener Straße, der Klosterstraße und dem Brunsbütteler Damm waren die wichtigsten Verkehrsadern rund um die Altstadt über Stunden blockiert. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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