Die Matthäuskirchengemeinde erinnert an einstige Dorfkirche
Steglitz. Der erste Gottesdienst der Matthäuskirchengemeinde im Juni ist ein ganz besonderer. Er findet im Freien an dem Ort statt, wo sich einst die Steglitzer Dorfkirche befand. Mit dem Gottesdienst soll an die Geschichte der kleinen Kirche erinnert werden, die im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten ist.
Bis zum Frühjahr des Jahres 1881 stand die kleine Feldsteinkirche an seinem Platz an der heutigen Schloßstraße. Dann wurde sie abgerissen. Schon 1854 wurde der hölzerne Fachwerkturm wegen Baufälligkeit abgetragen. Seit 1729 schmückte er das Kirchlein, das im 14. Jahrhundert für die Steglitzer Bauern erbaut wurde. „Damals hatte das Dorf Steglitz gerade mal 150 Einwohner und die 72 Plätze in der Kirche reichten völlig aus“, erläutert der Steglitzer Heimatforscher Wolfgang Holtz. Mit der Entwicklung zur Landgemeinde und dem damit verbundenen großen Zuzug, wurde der Platz jedoch knapp. Eine neue Kirche musste gebaut werden. 1880 wurde die Matthäuskirche eingeweiht und die alte überflüssig. Demnach befand sich die Dorfkirche nicht etwa dort, wo heute die Matthäuskirche steht, sondern auf an der Stelle, wo sich heute ein Friedhof befindet, auf dem Gewaltopfer ihre letze Ruhe gefunden haben.
Acht Steine markieren die Umrisse der ehemaligen Dorfkirche. „Wir hätten sehr gern den Gottesdienst zur Steglitzer Dorfkirche genau an dieser Stelle veranstaltet, doch auf einem Friedhofsgelände ist es nicht möglich“, bedauert Holtz. Der Gottesdienst findet nun um einige Meter versetzt auf der Wiese vor der Matthäuskirche statt. Schönes Wetter vorausgesetzt. Hier wird ein Altar aufgebaut und Pfarrerin Rajah Scheepers wird in ihrer Predigt an die Geschichte der Dorfkirche erinnern. Darüber hinaus wird an einer Stellwand mit historischen Fotos und Texten über die Geschichte informiert. Aufgestellt werden soll auch die alte Taufschale aus der Bauernkirche.
Im Anschluss an den Gottesdienst lädt Wolfgang Holtz zu einem geschichtlichen Exkurs über die Dorfkirche Steglitz ein. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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