Camea Brandt eröffnet Hundekita in der Schildhornstraße
Maggie, Louis und Tofu toben ausgelassen durch die Kita-Räume. Die drei Hunde verstehen sich prächtig. Der weiße Bobtail Ragner sitzt in sicherer Entfernung und sieht der Rauferei zu. "Es gibt lebhafte und etwas ruhigere Hunde. Jeder hat so seine Eigenheiten", sagt die Inhaberin der Hunde-Kita Camea Brandt.
Die Idee, eine Hundekita zu eröffnen, sei ihr während der Ausbildung zur tiermedizinischen Fachkraft gekommen. "Viele Berufstätige haben Probleme, ihren Hund während der Arbeitszeit unterzubringen", erklärt die 28-Jährige. Diesen Bedarf wollte sie abdecken.
Die Umsetzung gestaltete sich schwieriger als gedacht. Es sei nicht so einfach gewesen, geeignete Räume zu finden. Außerdem stieß ihre Idee bei vielen Vermietern auf Ablehnung. Auch die Bedingungen für ihre Schützlinge mussten stimmen: Parks und das Hundeauslaufgebiet im Grunewald sollten in der Nähe sein. Nach einem halben Jahr intensiver Suche hat sie den Laden in der Schildhornstraße entdeckt. Ein tierlieber Vermieter machte schließlich den Weg für die Hundekita frei.
Seit Mai 2013 können Hundebesitzer nun ihre Lieblinge ab 7 Uhr in der Früh die Hunde abgeben und bis 19 Uhr betreuen lassen. Der Tage in der Hundekita haben einen festen immer wiederkehrenden Ablauf ähnlich wie in einer Kita. Camea Brandt und ihr Mitarbeiter Bruno Wollschläger gehen als erstes mit den Tieren Gassi. Anschließend gibt es Frühstück. Gegen 10 Uhr werden die Hunde in den Grunewald gefahren. Nach dem Mittagessen geht es noch einmal nach draußen. Unterwegs wird - wenn nötig - den Hunden beigebracht, an der Leine zu laufen und auf wichtige Kommandos zu hören.
"Wichtig ist, dass die Hunde auf ihren Namen hören und sie über einen Grundgehorsam verfügen", sagt Camea Brandt. Und damit nichts schief geht, werden mit den Hundebesitzern Betreuungsverträge abgeschlossen. Die Hundehalter müssen versichern, dass ihre Hunde noch nie auffällig waren und welche Eigenheiten die Tiere haben, um entsprechend darauf eingehen zu können.
Inzwischen sind Maggie, Louis und Tofu vom Toben erschöpft und haben es sich auf einer der vielen Sofas bequem gemacht. "Die Couches sind total beliebt bei den Hunden", sagt Camea Brandt. Die Körbchen dagegen, die auch in den verschiedenen Bereichen stehen, überhaupt nicht. Wie eben beim Menschen auch: Man lässt sich am liebsten dort nieder, wo es am gemütlichsten ist.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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