Senatspläne für Straßenbahn zum Rathaus Steglitz stoßen auf Skepsis

Über den Ausbau des Straßenbahnnetzes im Westteil der Stadt ist in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert worden. Zum „Durchbruch“ kam es nicht. Die rot-rot-grüne Senatskoalition hat sich jetzt den Ausbau des Tram-Netzes auf die Fahnen geschrieben.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Steglitz Straßenbahnlinien, unter anderem die sogenannte „Grunewaldbahn“, welche in den 1960er-Jahren nach der Teilung der Stadt stillgelegt wurde. Nun ist im Gespräch, die Straßenbahn in Steglitz mit einer Verbindung zum Alexanderplatz wieder aufleben zu lassen. Ob das eine gute Lösung für den Bezirk ist und was alternativ denkbar wäre, darüber wurde kürzlich am „Roten Tisch“, einer Veranstaltungsreihe des SPD-Abgeordneten Matthias Kollatz-Ahnen, diskutiert. Er hatte dazu Verkehrssenatorin Regine Günther (B’90/Grüne) eingeladen.

In der Koalitionsvereinbarung listen SPD, die Linke und die Grünen mehr als 20 Strecken für die Straßenbahn auf, die bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 gebaut oder zumindest geplant werden sollen. Eine davon ist die Strecke nach Steglitz. Die Straßenbahn sei zwar kein „Allheilmittel“, das das Verkehrsproblem in der Stadt lösen könne, gestand Regine Günther. Es sei aber ein Verkehrsmittel, dass schnell und pünktlich sehr viele Fahrgäste transportiert. Unter anderem mit dem Ausbau des Straßenbahnnetzes soll der öffentliche Nahverkehr so attraktiv werden, dass die Menschen zukünftig ihre Autos stehen lassen.

Bis die Tram nach Steglitz fährt, wird es allerdings noch einige Jahre dauern. Derzeit wird erst einmal die Linie vom Alexanderplatz bis Potsdamer Platz geplant, erklärte die Verkehrssenatorin. In einem nächsten Schritt sei der Abschnitt nach Steglitz an der Reihe. Die Planung dafür könnte im kommenden Jahr beginnen.

Die Pläne der Verkehrssenatorin stießen nicht bei allen Teilnehmern der Veranstaltung auf Begeisterung. Nach Steglitz käme man schon jetzt ganz gut mit der S-Bahnlinie 1. Hier sollte der Takt verbessert werden. Einige Anwesende konnten sich nicht vorstellen, wo in der Schloßstraße die Tram fahren solle. Die Straße sei schon jetzt zu eng. Man solle eher über eine Tram-Linie Richtung Lankwitz über den Steglitzer Damm oder den Hindenburgdamm nachdenken. Dort wäre der Bedarf eher vorhanden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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