Ein Platz fürs Glück: Experimenteller Bauhaus-Campus feiert Abschlussfest

Ein Jahr lang wurde auf dem Grundstück des Bauhaus-Archivs mit neuen Wohn- und Bildungsformen experimentiert. | Foto: KEN
  • Ein Jahr lang wurde auf dem Grundstück des Bauhaus-Archivs mit neuen Wohn- und Bildungsformen experimentiert.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Seit dem 9. März 2017 ist die Freifläche am Bauhaus-Archiv und Museum für Gestaltung ein Experimentallabor. Nach gut einem Jahr, am 3. März, wird für den „Bauhaus-Campus“ die Abschlussfeier begangen: mit Workshops, Filmen, Vorträgen, Speisen und Getränken. Der Eintritt ist frei.

Im Museumshof an der Klingelhöferstraße wurde bis zum Schluss über neue Wege in der Bau- und Bildungskultur und nach neuen und „gerechteren“ Formen des Miteinanders geforscht. Es wurde nach nichts weniger gesucht als nach einer Antwort auf die Frage: Wie viel Platz braucht das Glück? Die Gespräche, Diskussionen und Experimente der Architekten, Stadtplaner, Designer und Philosophen fanden in höchstens zehn Quadratmeter messenden „Tiny Houses“ statt, winzigen Holzhäusern auf Rädern.

Initiator des Bauhaus-Campus war die Tinyhouse University, ein Zusammenschluss von Architekten, Gestaltern und Flüchtlingen. Kurator war der Künstler und Architekt Van Bo Le-Mentzel. Er wurde durch seine Hartz-IV-Selbstbaumöbel bekannt. Noch bis kurz vor dem Ende des experimentellen Jahres wurde studiert, geforscht und gebaut. Van Bo Le-Mentzel präsentierte noch eine „Bibliothek der 99 Bücher“ in einem neuen Mini-Haus, der „Tiny House Design School“. Vom Campus-Kurator entworfen, haben es Freiwillige in einem offenen Workshop gebaut. Ein „fliegendes Klassenzimmer“, wie Van Bo Le-Mentzel sagt.

Die Bücherei besteht aus gespendeten und geliehenen Büchern. Die 99 Spender kommen aus aus Le-Mentzels Bekanntenkreis und haben ihn „inspiriert“, so der Kurator. Er habe nach Büchern gefragt, „welche die Kraft haben, die Welt zu verändern“. „Eine bunte Sammlung aus Büchern rund um Architektur, Gesellschaft und Philosophie ist hierbei entstanden“, erläutert Van Bo Le-Mentzel.

Noch zwei weitere Überraschungen gibt es: den „Tiny Temple“, ein Sozialprojekt mit Obdachlosen, und das „Tito House“. Die Abkürzung steht für „Tiny Townhouse“ und ist das erste Reihenhaus Deutschlands auf Rädern. Das über ein Jahr gewachsene Dorf auf Rädern zieht weiter. Nach dem großen Fest geht es nach Wittenberg. In absehbarer Zeit will die Tinyhouse University mit ihren Häuschen nach Berlin zurückkehren, auf den Holzmarkt.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 584× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 868× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 841× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.222× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.