Gewobag baut zwei Studentenwohnheime an der Amrumer Straße

Luftig und hell: Das Studentenwohnhaus Süderoog an der Amrumer Straße 16. | Foto: carpaneto.schöningh
4Bilder
  • Luftig und hell: Das Studentenwohnhaus Süderoog an der Amrumer Straße 16.
  • Foto: carpaneto.schöningh
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. Links und rechts vom einstigen Institut für Zuckerindustrie an der Amrumer Straße, heute Sitz des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB), entstehen bis 2018 zwei Studentenhäuser.

Die Baugruben sind ausgehoben, die Bauschilder aufgestellt. Auf den freien Grundstücken an der Amrumer Straße 36, Ecke Seestraße, und an der Amrumer Straße 16, Ecke Ostender Straße, werden zwei Studentenheime gebaut. Norderoog und Süderoog, benannt nach den nordfriesischen Inseln im Wattenmeer an der Nordküste Schleswig-Holsteins, sollen die Appartements heißen, die von der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag errichtet werden. Auf die Projektnamen ist Architektin Silvia Carpaneto gekommen, weil die Neubauten an der Amrumer Straße liegen. Die Halligen Norderoog und Süderoog sind eine Inselgruppe vor der Nordseeinsel Amrum.

Das Berliner Architektenbüro carpaneto.schöningh hat die zwei Häuser gemeinsam mit dem Büro Lemme Locke Lührs entworfen. Insgesamt 88 Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen sowie Einheiten für Wohngemeinschaften für insgesamt 195 Studenten entstehen gegenüber dem Charité-Campus Virchow-Klinikum bis Ende 2018 (Amrumer Straße 16) und Frühjahr 2019 (Amrumer Straße 36). Die Fünf- und Sechsgeschosser werden vom Senat aus dem Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt (SIWA) gefördert.

Experimenteller Geschosswohnungsbau steht auf dem Bauschild. Besonders an dem Projekt sei zum Beispiel die Zusammenarbeit einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft mit dem Studentendorf Schlachtensee, wie Silvia Carpaneto sagt. Die Genossenschaft wird die Häuser mieten und betreiben. Zu den Kosten für die Studenten wollte das Studentendorf nichts sagen. Absprache sei, alle Anfragen an die Pressestelle der Gewobag weiterzuleiten, so Vorstandsassistentin Roswitha Tohermes vom Studentendorf Schlachtensee. Die Gewobag will vor der offiziellen Grundsteinlegung am 21. September keine weiteren Informationen zum Bauprojekt herausgeben. Sprecherin Gabriele Mittag verweist auf das „Presseevent im September“ und möchte vorab nichts „häppchenweise kommunizieren“.

Laut Architektin Silvia Carpaneto sollen sich die Studentenheime von den privaten Anbietern abheben und auch günstiger sein. Sie spricht auch nicht von Apartments, sondern von Einheiten. Die Zimmer sind als „Clustersystem“ angeordnet. Zwei Zimmer teilen sich ein Bad. Pro Etage teilen sich acht Doppeleinheiten zwei große Wohnküchen. Das Gemeinschaftliche ist Teil des experimentellen Ansatzes. Im Haus Norderoog an der Seestraße gibt es einen Fitnessraum für alle, im Haus Süderoog einen Waschraum mit Trocknern und ein großes Foyer für Ausstellungen und Veranstaltungen. In den Erdgeschossen werden Gewerbeflächen zum Beispiel an Bistros oder Bäcker vermietet.

Die Studentenwohnungen sind hofseitig ausgerichtet. An der lauten Amrumer Straße befinden sich die Wohnküchen und Gemeinschaftsflächen. Die Fassade ist aus Profilglas, so dass die Häuser wie lichtdurchflutete Glaskästen wirken. Die Studentenheime sind barrierefrei und so konzipiert, dass sie später einmal auch fürs Seniorenwohnen genutzt werden können. Zwei zusätzliche Fahrstühle könnten dann installiert werden. Die Schächte dafür sind bereits vorbereitet. Die mögliche Nachnutzung für Senioren ist Teil des experimentellen Wohnungsbaus.

Studentenwohnungen sind seit Jahren der große Renner bei Investoren und ein lukratives Geschäft. In Gesundbrunnen gibt es zum Beispiel im Neubau der Firma Campus Viva an der Jülicher Straße 404 Apartments. Ein vollmöbliertes, 20 Quadratmeter großes Apartment kostet dort ab 470 Euro Kaltmiete. Kapitalanleger kaufen solche Apartments und fahren hohe Renditen ein. Auch auf dem Gelände des abgerissenen Stadtbades Wedding an der Gerichtsstraße entstehen Studentenwohnungen. Weitere Studi-Apartments sind im Neubau am S-Bahnhof Wedding geplant. Ganz so günstig klingen die Preise bei der Studentendorf Schlachtensee eG auch nicht. Ein 26 Quadratmeter großes Studio mit eigenem Bad und Pantry-Küche im Studentendorf Adlershof kostet 480 Euro. Da seien aber alle Kosten wie Internet und Strom inklusive, so Roswitha Tohermes. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 729× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 964× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 956× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.