Richtfest für Schillerbibliothek / Eröffnung im Frühjahr
Weddings neue Superbibliothek soll der Hingucker am Leopoldplatz werden. Das viergeschossige, 60 Meter lange Gebäude an der Brandwand hinter dem Café und dem früheren BVV-Saal ist ein lichtdurchfluteter Bücherpalast, der wegen seiner großen Fensterflächen und des vollverglastes Foyers auch im Dunkeln leuchten wird. Die perforierte Metallfassade im goldgelben Farbton glitzert im Licht. Nach jahrelangen Planungen ist das Projekt jetzt auf der Zielgeraden. Es gab Probleme, weil unter dem Haus eine Starkstromtrasse liegt, die überbaut werden musste. Die Bibliothek wurde auf Pfählen gegründet; der anfangs geplante Keller konnte nicht gebaut werden.
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne) und Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) haben beim Richtfest betont, wie wichtig die neue Schillerbibliothek für dieses Gebiet ist. Die schwierige Situation in Wedding war aber auch ein Vorteil, wie Spallek sagte. Wegen der besonderen Förderung der Müllerstraße als Sanierungsgebiet und Aktives Zentrum war es möglich, die Finanzierung zu stemmen. Der Neubau kostet 6,2 Millionen Euro und wird aus verschiedenen EU-, Bundes- und Länderprogrammen sowie mit knapp fünf Millionen Euro zum überwiegenden Teil aus der Bezirkskasse finanziert.
Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne) betonte die Bedeutung der Bibliotheken "als kleine Wirbelknochen im Rückgrat der Gesellschaft". Die Förderung entspreche jedoch nicht dieser Bedeutung. "Wir brauchen schlicht mehr Geld und Personal. Die Haushälter vertreiben das aber", so Weißler. Der jährliche Medienetat wurde um weitere 50 000 Euro abgesenkt. "Das bedeutet, dass wir weniger neue Bücher, Spiele oder DVDs anschaffen können", so Mittes Bibliothekschef Steffen Rogge.
In den Neubau ziehen die Hugo-Heimann-Bibliothek, die derzeit einen Containerbau des früheren Diesterweg-Gymnasiums in der Swinemünder Straße 80 nutzt, sowie die Schiller-Bibliothek, deren Regale im ehemaligen BVV-Saal vor dem Neubau stehen. BVV-Saal und der einstige Rathausturm werden zukünftig vom Jobcenter genutzt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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