Bezirk stellt Bebauungsplan auf
Pläne für die "Marktpassagen"

Das waren noch bessere Zeiten. Inzwischen sind nur noch sechs Geschäfte geöffnet, Rewe als Ankermieter zog bereits vor Monaten aus. | Foto: Ralf Drescher
  • Das waren noch bessere Zeiten. Inzwischen sind nur noch sechs Geschäfte geöffnet, Rewe als Ankermieter zog bereits vor Monaten aus.
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Als die „Marktpassagen“ 1997 an der Dörpfeldstraße eröffnet wurden, war die Handelseinrichtung mit 37 Läden und fast 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche ein Anziehungspunkt. Im Herbst dieses Jahres waren noch ganze sechs Geschäfte geöffnet. Um am Standort den Einzelhandel zu sichern, stellt der Bezirk einen Bebauungsplan auf.

Grund: In der Vergangenheit hatten mehrerer Projektentwickler geplant, nach einem möglichen Abriss des 20 Jahre alten maroden Einkaufszentrums die Fläche massiv zu verdichten – auf bis zu sechs Geschosse. Ein künftiger Investor soll auch verpflichtet werden, die denkmalgeschützten Bauten an der Genossenschaftsstraße und das frühere Gebäude einer Telegrafendrahtfabrik an der Florian-Geyer-Straße nicht zu beeinträchtigen.

Der in Aufstellung befindliche Bebauungsplan sieht deshalb neben neuerlicher Einzelhandelsnutzung im Blockinnenbereich Wohnnutzung vor. Eine Machbarkeitsstudie sieht einen ebenerdigen Nahversorger vor, der zwei- bis dreigeschossig mit Wohnungen überbaut werden könnte. Unter dem Gebäudekomplex sollte eine Tiefgarage entstehen, mit Stellplätzen für Kunden und Bewohner, die Zufahrt sollte wieder von der Florian-Geyer-Straße aus möglich sein. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens sind unter anderem ein Verkehrsgutachten, eine Umweltprüfung und ein Regenwasserbewirtschaftungskonzept vorgesehen.

Die „Marktpassagen“ waren 1997 als erstes neues Einkaufszentrum im damaligen Bezirk Treptow für rund 30 Millionen Euro eröffnet worden. Vor zwei Jahren war das Einkaufszentrum in die Insolvenz gegangen. Bereits im vorigen Jahr hatte ein Investor einen Bauantrag für eine Mischung aus Wohnen und Einzelhandel mit bis zu sechsgeschossigen Wohnblöcken eingereicht. Auch das war einer der Gründe, jetzt mit einem Bebauungsplan stadtplanerischen Wildwuchs und zu hohe Renditeerwartung in die Schranken zu weisen.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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