Abteibrücke wurde 1916 in Betrieb genommen

Die vor 100 Jahren erbaute Abteibrücke im Treptower Park. | Foto: Ralf Drescher
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Alt-Treptow. Eine der schönsten Brücken im Bezirk hat 100. Geburtstag. Die Abteibrücke im Treptower Park wurde 1916 fertiggestellt.

Erstmals in Berlin konnten Spaziergänger damit auf einer Stahlbetonbrücke ein Gewässer überqueren, den Spreearm zwischen Treptower Park und Abteiinsel – heute Insel der Jugend.

Die Brücke mit einer Stützweite von 75 Metern kommt ohne Pfeiler aus, die Durchfahrtshöhe von neun Metern ließ auch Personendampfer mit ihren langen Schornsteinen passieren.

Verbaut wurden betonummantelte Rohre, die aus zwei Meter langen Stücken zusammengeschraubt worden waren. Weil das Verfahren noch nicht bekannt war, gab es keine baurechtlichen Vorschriften. Ein Vierteljahr lang führten die Technischen Hochschulen Berlin und Dresden zahlreiche Bruchversuche durch, bevor im März 2016 eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde.

Der Bau selbst ging in wenigen Monaten vonstatten. Erst wurden die beiden Brückenhäuser errichtet, dann der stählerne Bogen eingespannt. Für die Betonarbeiten wurden im Sommer 1916 französische und russische Kriegsgefangene eingesetzt. Im Juli 1916 wurde die Brücke für die Bevölkerung freigegeben.

Baumeister war Friedrich von Emperger (1862-1942), ein Wiener Architekt und Bauingenieur. Er hatte bereits Ende des 19. Jahrhunderts in New York und Boston Erfahrungen beim Bau von Hochhäusern und U-Bahnlinien gesammelt. Durch Vorträge machte er in den USA den neuen Baustoff Stahlbeton populär.

In den Jahren 1978 und noch einmal 1994 wurde der Brückenbau umfangreich saniert. Seit 2005 dient der Gehweg der Rampen als „Brücke der Herzen“. Bisher wurden rund 50 Keramikfliesen verlegt, die Menschen würdigen, die sich für Kinderinteressen einsetzen. Geehrt werden unter anderem Ingo Insterburg, Dietrich Grönemeyer, Katja Saalfrank, Reinhard Lakomy und Hermann van Veen. RD

Die vor 100 Jahren erbaute Abteibrücke im Treptower Park. | Foto: Ralf Drescher
...und auf einer historischen Postkarte von 1916. | Foto: Museum Treptow
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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