Was trotz Corona-Pandemie im Bezirk 2021 alles stattfand
Zwölf Themen, die Lichtenberg in diesem Jahr bewegten
Die Corona-Pandemie war in den zurückliegenden zwölf Monaten das beherrschende Thema. Doch aus dem Bezirk gab es noch vieles andere mehr zu berichten. Schlaglichtartig seien hier zwölf Themen genannt,.
Wohnungsbau statt Vertragsarbeitersiedlung. Nach jahrelangem Leerstand soll sich auf dem Gelände der ehemaligen DDR-Vertragsarbeitersiedlung an der Gehrenseestraße endlich etwas tun. 1994 wurden die neun Plattenbauten leergezogen. Die Belle Epoque Quartier Gehrensee GmbH und die Howoge mbH wollen die alten Gebäude abreißen und hier zirka Tausend Wohnungen sowie Infrastruktur neu errichten. 2022 soll dafür der Bebauungsplan beschlossen werden. Bis zum 15. Januar suchen die Investoren bereits einen Namen für das künftige Wohnquartier. Vorschläge sind zu richten an: namensgebung@howoge.de.
Naturschutz für ein großes Trockenrasengebiet. Der Biesenhorster Sand wurde im Frühjahr offiziell unter Naturschutz gestellt. Darüber freute sich vor allem der Naturschutzbund. Seit 16 Jahren arbeitete er darauf hin. Der Biesenhorster Sand beherbergt zahlreiche seltene Arten, darunter 21 Rote-Liste-Pflanzen und bedrohte Vogelarten, wie Steinschmätzer und Heidelerche.
Howoge baut neue Schule. An der Allee der Kosmonauten 22/22a konnte im August für ein Gymnasium sowie eine Sekundarschule der Grundstein gelegt werden. Das Besondere an diesem Bauvorhaben ist, dass es die ersten beiden Schulen sind, die die Wohnungsbaugesellschaft Howoge im Auftrage des Senats baut. Ende 2022 soll Richtfest gefeiert werden, 2024 können die Schüler ihre neuen Schulen in Besitz nehmen.
Veranstaltungen statt Badebetrieb. Im Hubertusbad können seit dem Sommer wieder Gäste einkehren, aber nicht zum Baden, sondern zum Feiern. Im 1928 eröffneten und 1991 geschlossenen Stadtbad fanden seit 2019 umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Weil eine Nutzung als Bad aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr möglich ist, lässt es die BIM GmbH zu einer sogenannten Eventlocation umbauen. Nach Fertigstellung der Damenschwimmhalle im ersten Bauabschnitt, werden in einem zweiten bis 2025 das ehemalige Herrenschwimmbad und die dazugehörigen Nebenräume saniert.
Museum mit neuer Dauerausstellung. „Was? Wer? Wo? Wow!“ ist der Titel der Dauerausstellung im Museum Lichtenberg, die im August eröffnet wurde. Monatelang war im Stadthaus an der Türrschmidtstraße 24 von der Kuratorin Julia Novak und von Projektleiter Dr. Tim Weber diese neue Ausstellung entwickelt worden. Dort können die Besucher den Bezirk nun mit fast allen Sinnen erleben.
Jelbi nun auch in Lichtenberg. Nachdem am Bahnhof Lichtenberg im Frühjahr die erste Jelbi-Station des Bezirks von der BVG eröffnet worden ist, sollen in absehbarer Zeit noch mindestens zwei weitere im Bezirk folgen. An einer Jelbi-Station werden Verkehrsangebote vernetzt. Ohne weite Wege können U-Bahn-, Bus- und S-Bahnnutzer nach der Fahrt auf E-Motorroller, Fahrräder, E-Tretroller und Carsharing-Autos umsteigen. Die dafür notwendige Jelbi-App ist kostenlos im Apple-App-Store und im Google-Play-Store erhältlich.
Anwohner gegen Hofverdichtungen. Um mehrere Bauvorhaben, bei denen die Howoge eine Verdichtung in ihrem Wohnungsbestand plante, wurde im zurückliegenden Jahr heftig gestritten. Proteste der Anwohner hatten Erfolg. An der Gotlindestraße wurde die Baugenehmigung versagt und auch an der Barther Straße gab es kein grünes Licht für eine weitere Verdichtung. Für die Joachimsthaler/Plauener Straße wurde der positive Bauvorbescheid nicht verlängert. Und an der Atzpodienstraße führte die Howoge mit der Anwohnerinitiative konstruktive Gespräche, damit dort gebaut werden kann.
Welche Zukunft haben die Center? Um diese Frage ging es bei zwei Centergipfeln, die das Büro für Wirtschaftsförderung gemeinsam mit Stadtrat Kevin Hönicke (SPD) im Frühjahr und im Herbst veranstaltete. Ein Ergebnis: Es wurde eine gemeinsamen Willenserklärung unterzeichnet, die als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung der zwölf Lichtenberger Center in Kooperation mit der Bezirksverwaltung dient.
Das Theater Karlshorst ist Geschichte. Pirkko Husemann, Vorständin der Stiftung Stadtkultur, stellte auf einer Pressekonferenz im Frühjahr den neuen Namen des Hauses vor. Es heißt nun „KAHO – Raum für Kultur“. Die Stiftung plant, das 1948/1949 errichtete Gebäude ab 2022 umzubauen. Einen Vorgeschmack auf die Zukunft gab es von August bis November, als das Gebäude kulturell zwischengenutzt wurde.
Ein Nahversorger für Alt-Hohenschönhausen. Es hat lange gedauert und den Kiezbeirat Lebensnetzt viel Überzeugungsarbeit gekostet. Aber im Sommer konnte an der Wartenberger Straße 51 endlich wieder ein Lebensmittelmarkt eröffnen. Damit wurde nach langer Zeit eine wichtige Lücke in der Nahversorgung im Kiez geschlossen. Im Jahr 2007 stellte der damalige Betreiber den Betrieb an diesem Standort ein. Die Halle stand bis zu ihrem Abriss 2020 leer. In Zusammenarbeit mit der Grundstückseigentümerin Konsum gelang es dem Kiezbeirat, in diesem stetig wachsenden Kiez den Nahversorger Netto zu etablieren.
Milieuschutz für den Kiez. Das Gebiet rund um die Fanningerstraße ist seit dem Spätsommer Milieuschutzgebiet. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Bezirksamt, nachdem dies von Fachleute nach vertiefende Untersuchungen empfohlen worden war. Ziel ist es, die angestammte Wohnbevölkerung besser vor Verdrängungen zu schützen.
Neue Straßennamen. Auf Initiative der Interessengemeinschaft „Eigentümer in der Rummelsburger Bucht“ erhielten neu entstehende Straßen in diesem Bereich als Hommage an den Filmklassiker „Die Legende von Paul und Paula“ im Herbst ihre Namen. Zur Enthüllung der Namensschilder kamen unter anderem Schauspieler Winfried Glatzeder, Dieter „Maschine“ Birr (Puhdys) und der Filmmusikkomponist Peter Gotthardt. Einige der acht neuen Straßen erhielten aber auch Namen mit Bezug zur Geschichte an der Rummelsburger Bucht. Dort werden im Jahr 2022 Hunderte neuer Wohnungen gebaut.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.