Gegen die Einsamkeit etwas tun
Bezirksamt veröffentlicht einen Bericht mit Handlungsempfehlungen
Unter dem Motto „Hand in Hand gegen Einsamkeit“ hat das Bezirksamt einen Bericht erstellt und veröffentlicht.
Darin wird untersucht, welche Folgen Einsamkeit im Alter hat. Es werden Ideen und Projekte vorgestellt, wie ihr entgegengewirkt werden kann. Schließlich finden sich Handlungsempfehlungen für die Bezirkspolitik gegen eine Vereinsamung von Menschen im Alter, die Schritt für Schritt umgesetzt werden sollen. „Gerade, wenn man schon lange nicht mehr jeden zur Arbeit geht, wenn der Partner oder die Partnerin verstorben ist, fehlt manchmal die Motivation hinauszugehen, und schleichend macht sich Einsamkeit breit“, heißt es im Vorwort des Berichts.
Ein Fünftel der Lichtenberger ist heute älter als 65 Jahre, das sind etwa 57 400 Personen. Bis 2030 werden etwa 6000 Menschen hinzukommen. Einsamkeit kann insbesondere für ältere Menschen zum Gesundheitsrisiko werden. So führt sie zu einem erhöhten Blutdruck und damit zum steigenden Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen werden begünstigt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Demenzerkrankung ist bei einsamen Menschen um etwa 40 Prozent höher.
Die gesundheitlichen Risiken beschäftigen das Bezirksamt schon länger. Deshalb ist es ein Ziel, Lösungsansätze aufzuzeigen und gemeinsam mit Partnern umzusetzen. Es geht vor allem auch darum, soziale Kontakte durch gemeinschaftliche Aktivitäten zu knüpfen und darum, Netzwerke in der Nachbarschaft aufzubauen. Entsprechende Handlungsempfehlungen gibt es Bericht.
„Eine familiengerechte Kommune wie Lichtenberg muss sich des Themas Einsamkeit annehmen“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Der Bericht ist brandaktuell, sowohl vor dem Hintergrund der Pandemie, als auch des bevorstehenden Weihnachtsfests. Einsamkeit ist besonders jetzt bedrohlich und schwer erträglich.“
Unter dem Motto „Hand in Hand gegen Einsamkeit – Erste Schritte in der Umsetzung“ planen der amtierende Gesundheitsstadtrat Martin Schaefer (CDU) und Bürgermeister Michael Grunst eine Veranstaltung zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen für Ende Februar. Die digitale Version des Einsamkeitsberichts findet sich unter https://bwurl.de/15x2.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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