Einblicke in junge Lebenswelten
Zweiter Ausbildungsgipfel fand statt
Viele Unternehmen suchen händeringend nach Auszubildenden, um sich ihren eigenen Fachkräftenachwuchs heranzuziehen.
Der demografische Wandel führt dazu, dass in manchen Branchen bereits ein Mangel an ausgebildeten Fachkräften besteht. Doch nach wie vor suchen auch Tausende Jugendliche in jedem Jahr einen Ausbildungsplatz. Wie können Unternehmer junge Leute motivieren, gerade in ihrem Betrieb eine Ausbildung zu beginnen? Das war eine der Fragen, um die es beim Lichtenberger Ausbildungsgipfel 2.0 ging. Dessen Motto: „Lichtenberger Unternehmerschaft trifft auf jugendliche Lebenswelt“.
Dabei wurde deutliche: Die Berufswahl junger Menschen wird maßgeblich durch Faktoren beeinflusst, wie Spaß bei der Arbeit, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und ein gutes Betriebsklima. Zu diesen Ergebnissen kommt auch die Jugendstudie des Sinus-Instituts, die auf dieser Zusammenkunft präsentiert wurde. Elke Neumann von der Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) gab außerdem einen Überblick über die verschiedenen Lebenswelten Jugendlicher von heute. Diese Lebenswelten im Kontext von Schule, Freizeit und Familie unterscheiden sich im Vergleich zu vorherigen Generationen in ihren Werten, ihren grundsätzlichen Lebenseinstellungen und -weisen.
Diese Einschätzung wurde auch in Interviews bekräftigt, in denen drei Auszubildende zu ihren Berufswahlprozessen und Erfahrungen mit Arbeitgebern befragt wurden. Insbesondere Selbstverwirklichung und der Wunsch nach einer sinnvollen und sinnstiftenden Tätigkeit waren ihnen wichtig. Vertreter des Unternehmen B.I.N.S.S. Datennetze und Gefahrenmeldesysteme GmbH berichtete indes, worauf sie beim Azubi-Marketing und -Recruiting achten.
Immerhin 125 Vertreter aus Lichtenberger Unternehmen kamen in die Max-Taut-Aula zum Ausbildungsgipfel. „Ich freue mich, dass die Veranstaltung auf ein so großes Interesse bei Unternehmen und Organisationen gestoßen ist“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). Am Ausbildungsgipfel Teilnehmende wurden über ein Abstimmungstool befragt, welche Maßnahmen gemeinsam stattfinden sollten, um Jugendliche zu gewinnen. Dabei wurden unter anderem die Themen Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben, der Ausbau von bedarfsgerechten Praktika in Betrieben und gemeinsame Tage der offenen Tür genannt.
Der Ausbildungsgipfel wurde von der Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Jugendberufsagentur, dem Regionalen Ausbildungsverbund Lichtenberg, dem Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg und der Beauftragten für „Gute Arbeit“ im Bezirksamt organisiert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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