Umweltgerechtigkeitsatlas
Starke Belastung in Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg

Wo ist es am lautesten? Wie schlecht ist die Luft? Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz hat jetzt den Umweltgerechtigkeitsatlas veröffentlicht, der zeigt, wie unterschiedlich stark die einzelnen Bezirke belastet sind. Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte sind dabei mit am stärksten betroffen.

Fünf Kernindikatoren wurden festgelegt: die Lärm-, Luft und thermische Belastung als Stressoren und die Versorgung mit Grünflächen als Ressource. Hinzu kommt die soziale Lage in den Quartieren, die ebenfalls gesundheitlich relevant ist. Mitte, im Atlas in 49 Planungsräume aufgeteilt, gehört zu den am stärksten belasteten Bezirken, hat zusammen mit Neukölln die wenigsten Grünflächen und ist unter den ersten drei der Bezirke mit der schlechtesten Klima- und Luftbilanz. 21 Prozent der nach den Indikatoren vier- oder fünffach belasteten Bevölkerung leben hier, 11 der 19 am stärksten betroffenen Planungsräume stadtweit liegen in Mitte.

Schwerpunkte der Belastung: in Wedding nördlich der Ringbahn, im westlichen Moabit und in der historischen Innenstadt. Der Planungsraum Schwedenstraße gehört zu denjenigen mit einer hohen Belastung in allen fünf Kernindikatoren. In der Spandauer und Rosenthaler Vorstadt hingegen lebt es sich wesentlich gesünder. In den dicht bebauten Kiezen von Mitte ist die thermische und die Luftbelastung hoch. Der soziale Standard hingegen ist innerhalb des S-Bahnrings im Vergleich zum restlichen Bezirk überwiegend gut.

Auch Friedrichshain-Kreuzberg gehört zu den drei negativen Spitzenreitern bei der Grünflächenversorgung sowie der Klima- und Luftbelastung. „25 von 36 Planungsräumen mit 67 Prozent der Wohnbevölkerung weisen eine Zwei- bis Dreifachbelastung auf, ein im städtischen Vergleich sehr hoher Wert“, ist im Atlas zu lesen. Aber ein gibt auch einen Pluspunkt: Der Indikator „Lärm“ ist kaum ausgeprägt.

Im nördlichen Kreuzberg und in Friedrichshain-Ost gibt es Mehrfachhöchstbelastungen, diese Areale sind dicht besiedelt und bebaut. Wesentlich besser sieht es in den Gebieten Viktoriapark, Chamissokiez, Graefekiez Nord sowie Weberwiese und Barnimkiez aus. In den Planungsräumen Görlitzer Park und Stralauer Halbinsel wurde gar keine Belastung festgestellt.

Umweltgerechtigkeitsatlatlas https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/nachhaltigkeit/umweltgerechtigkeit/.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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