Mehr Transparenz
Mehr Informationen über Baumfällungen und Ersatzpflanzungen

Das Bezirksamt soll alle im Bezirk geplanten Baumfällungen rechtzeitig online veröffentlichen. Doch das klappt offensichtlich nicht immer. Deshalb fordern Bündnis 90/Die Grünen und die FDP mehr Transparenz.

Immer wieder werden die Bezirkspolitiker nämlich mit Fragen konfrontiert: Warum wird dieser oder jener Baum gefällt? Wird als Ersatz ein neuer Baum gepflanzt? Auch in der Redaktion der Berliner Woche gibt es immer wieder Anfragen von Lesern. Antworten auf diese Fragen soll es künftig online geben. Das Bezirksamt veröffentlicht zwar bereits Baumfällungen auf öffentlichen Flächen im Voraus. Allerdings erscheinen kurzfristige Fällungen nicht auf diesen Listen und es gibt kaum Auskünfte über Ersatzpflanzungen. „Kurzfristig und ohne Ankündigung gefällte Bäume müssen nachträglich in öffentliche Listen eingetragen werden”, fordert Axel Lüssow, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Nur so werden die Gesamtzahl der Fällungen, der Grund für die Fällung und eventuell bereits geplante Ersatzmaßnahmen für die Öffentlichkeit ersichtlich.“ Derzeit müssten Bürger noch einzeln die Sachbearbeiter im Amt anschreiben, um Auskunft auf Fragen zu Baumfällungen zu erhalten, so Lüssow. „Das ist für beide Seiten sehr aufwendig und einfach nicht mehr zeitgemäß.”

Mehr Transparenz bei Baumfällungen, sowohl auf öffentlichen als auch auf privaten Flächen, führe außerdem dazu, dass nicht nur der Gesamtverlust an Bäumen im Bezirk sichtbar würde. Erkennbar wäre auch, wo Ersatzpflanzungen oder Ausgleichsmaßnahmen stattfinden. Aus der Antwort des Bezirksamtes auf eine schriftliche Anfrage von Axel Lüssow geht hervor, dass 2022 und 2023 in Pankow Genehmigungen für die Fällung von insgesamt 1945 Bäumen auf Privatflächen ausgestellt wurden. Von den offiziell genehmigten Fällungen waren aber nur 408 Bäume ersatzpflichtig, so der Verordnete. Die Dunkelziffer sei größer, da nur Baumfällungen gelistet werden, die in der Baumschutzverordnung geregelt werden. Zum Beispiel sind die meisten Obstbäume, Nadelbäume oder mittelgroße Bäume nicht geschützt. Diese können ohne Genehmigung gefällt werden und tauchen in der Statistik nicht auf. Axel Lüssow: „Außerdem ist ein Großteil der Bäume nicht ersatzpflichtig, weil sie als krank eingeordnet wurden.” Der Grünenpolitiker fordert daher auch bei privaten Flächen mehr Transparenz sowie eine Novelle der Baumschutzverordnung.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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