Denkmalschutz als besondere Herausforderung
Sanierung des U-Bahnhofs Elsterwerdaer Platz dauert noch bis Herbst 2024
Seit Monaten wird am U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz gebaut. Ein Bauzaun versperrt den Weg zum Bahnhofseingang, wo sich die Fahrradbügel und die Bushaltestelle Richtung Süden befinden. Dahinter türmen sich Baumaterialien, während die Fassade des Gebäudes eingerüstet ist.
Ein Leser der Berliner Woche, der diesen Zustand schon länger beobachtet, berichtete, dass die Baustelle in diesem Jahr noch überhaupt nicht vorangekommen sei. Seine Fotos vom vergangenen November lassen tatsächlich kaum Veränderungen erkennen. Auf Nachfrage der Berliner Woche erklärte die BVG, „absolutes Verständnis“ für die Sorgen zu haben. „Eine Baustelle, die scheinbar nicht vorankommt, ist sicherlich unbefriedigend. Wir können Ihnen aber versichern, dass dort alles seinen Gang geht“, teilte Pressereferent Nils Kremmin mit.
Sanierungsarbeiten an einem denkmalgeschützten Bauwerk wie dem U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz seien im Vorfeld nie exakt planbar. Gerade dann, wenn die einzelnen Sanierungsschritte einzeln ausgeschrieben und vergeben werden müssten, fügte er hinzu.
Hinzu komme, dass die BVG die Einschränkungen für die Fahrgäste und den U-Bahnbetrieb möglichst gering zu halten versuche. „Alle Baumaßnahmen sollten unter laufendem Betrieb oder in der Nacht erfolgen. Manchmal muss man dazu ein wenig kreativ werden.“ Dies sei beim Baugerüst vor dem U-Bahneingang der Fall, hinter dem nach außen kein Baufortschritt zu erkennen ist. Es diene derzeit als Brücke für die Kabel, damit die Bauarbeiter genug Platz hätten, um an der Strecke zu arbeiten. „Konkret arbeiten sie gerade unterhalb des Fahrgleises, um den sogenannten Trog zu sanieren. Den ursprünglichen Sinn bekommt das Gerüst aber ab dem kommenden Herbst wieder, wenn die Arbeiten an der Fassade in Fahrtrichtung Hönow starten“, erläuterte Nils Kremmin.
Im Anschluss soll dann in einem letzten Schritt bis Herbst 2024 die Gleistrog- und Fassadensanierung auf der gegenüberliegenden Bahnhofsseite durchgeführt werden. „Abgesehen von einem nicht ganz so schönen Anblick werden unsere Fahrgäste aber davon – bis auf eine sehr kurze Unterbrechung in den Sommerferien 2024 – nichts mitbekommen“, so der BVG-Pressereferent. Sowohl die BVG als auch die beteiligten Baufirmen setzten alles daran, die Sanierungsmaßnahmen sorgfältig und so schnell wie möglich umzusetzen.
Befragt nach den Baukosten für das Projekt teilte die BVG mit, dass die Sanierung von denkmalgeschützten U-Bahnanlagen wie der Station Elsterwerdaer Platz aus einem umfangreichen Sonderprogramm des Berliner Senats erfolgen. „Da der jeweilige Bauumfang im Vorfeld schwer zu bewerten ist, müssen die Baukosten in Abstimmung mit den Prüfstellen des Senats regelmäßig bedarfsgerecht angepasst werden. Deshalb können keine wir keine Angaben im klassischen Vorher-/Nachher-Vergleich machen“, äußerte sich das Unternehmen. Im Rahmen des Gesamtprogramms zur Streckensanierung sei jedoch in Abstimmung mit dem Senat eine ausreichende Finanzierung sichergestellt.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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