Auf dem Dorfanger gibt es jetzt Lesestoff
Initiatoren möchten 2021 eine richtige Bücherbox aufstellen

Sybill Janetz und Stefan Schneider bringen an der provisorischen Bücherbox auf dem Blankenburger Dorfanger noch einen Witterungsschutz an. | Foto: Bernd Wähner
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  • Sybill Janetz und Stefan Schneider bringen an der provisorischen Bücherbox auf dem Blankenburger Dorfanger noch einen Witterungsschutz an.
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Auf dem Dorfanger Alt-Blankenburg steht jetzt eine provisorische Bücherbox.

Eigentlich wollten die Initiatoren Sybill Janetz und Stefan Schneider im Mai eine neu gebaute, richtig schöne Bücherbox aufbauen. Ende Februar erhielten sie die Genehmigung vom Bezirksamt. Angefertigt werden sollte die Bücherbox von der Produktionsschule Mitte. Alles war abgesprochen. Doch dann machten die Corona-Pandemie den Initiatoren einen Stich durch die Rechnung. Die Produktionsschule Mitte wurde erst einmal geschlossen. Deshalb kann die Box in absehbarer Zeit nicht getischlert werden.

Doch Janetz und Schneider wollten an ihrem Vorhaben festhalten. „So reifte bei uns die Idee, eine provisorische Box zu bauen“, erklärt Sybill Janetz. „Dazu inspirierte mich eine Bücherbox, die längere Zeit auf einem Baumstupf an der Berliner, Ecke Hadlichstraße in Pankow stand. Sie wurde mit wenigen Mitteln gebaut und meiner Beobachtung nach gut genutzt.“ Diese provisorische Box wich inzwischen übrigens einem neu gepflanzten Baum.

Gemeinsam mit ihrem Partner Stefan Schneider entwickelte die Blankenburgerin die Idee, für ihre Box Europaletten und Eurokisten zu verwenden. Und so entstand aus fünf Paletten, acht Kisten und ein paar nicht mehr benötigten Kinderschrankteilen innerhalb von 20 Stunden die provisorische Blankenburger Bücherbox. Diese konnte mit logistischer Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Dorfanger aufgestellt werden. Die Feuerwehr spendierte auch einige der Europaletten.

Damit jeder weiß, was es mit der Bücherbox auf sich hat und wie das Projekt auch in Corona-Zeiten funktioniert, haben Janetz und Schneider eine wasserfeste Gebrauchsanleitung angebracht. Apropos Wasser: „Als wir die Box in kleinem Kreis einweihten, begann es zu regnen“, berichtet Stefan Schneider. „Dabei bemerkten wir rasch, dass wir noch einen Regenschutz vor den Bücherkisten abringen müssen. Also haben wir Folien und Leisten besorgt und angebracht.“

Auf die Idee zur Bücherbox kamen Janetz und Schneider durch eigene Erfahrungen. Beide lesen viel. „Die Frage ist nur: Was soll mit den ausgelesenen Büchern passieren? Die meisten wird man nicht noch einmal lesen. Und irgendwann ist der Bücherschrank voll“, sagt Stefan Schneider. Deshalb überlegten er und seine Partnerin, was man machen könnte.

In der Nähe vom Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg entdeckten sie vor einiger Zeit eine Bücherbox, in Eichwalde eine weitere. „So kamen wir auf die Idee.“ Jeder kann nun ausgelesene Bücher in die Box stellen. Diese können von anderen ausgeliehen und nach der Lektüre wieder zurückgestellt werden. Wem ein Buch besonders gefällt, der kann es auch behalten, sollte dafür aber ein anderes mitbringen.

„Wir planen nun, am 10. Mai 2021 die richtige Bücherbox aufzustellen“, sagt Sybill Janetz. „Wir hoffen, dass sie bis dahin gebaut werden kann.“ Derweil kümmern sich Janetz und Schneider um ihr Provisorium. Mehrmals in der Woche schauen sie vorbei. Etwa 120 Bücher und Zeitschriften stehen derzeit in den Eurokisten. Die beiden Initiatoren konnten feststellen, dass es auch immer wieder einen Wechsel im Bestand gibt. Und sie können Gespräche mit Nutzern der Box führen.
In den nächsten Wochen wollen die Initiatoren die Homepage www.blankenburger-buecherbox.de/ überarbeiten.

Weitere Informationen gibt es unter blankenburger-buecherbox@gmx.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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