Bebauungsplan beschlossen
Blub-Ruine verschwindet / Neubau mit 18 Prozent Sozialwohnungen
Die Bezirksverordneten haben bei ihrer Sitzung am 17. Oktober den Bebauungsplan für das Gelände des ehemaligen Spaßbades „Blub“ an der Buschkrugallee beschlossen. Rund 450 Wohnungen sollen hier gebaut werden.
Schon 2012 hat die Münchner Höcherl Group das dreieinhalb Hektar große Gelände gekauft. Die Ausgangslage war keine einfache, erinnert sich Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne), damals noch Bezirksverordneter und Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses. So war die Baugenossenschaft „Ideal“ nicht bereit, den zukünftigen Bewohnern des Quartiers ein Wegerecht durch ihre Siedlung an der Rungiusstraße zu gewähren. Das neue Wohnviertel musste also allein über die Zufahrt des Hotels an der Buschkrugallee erschlossen werden.
Ein noch größeres Problem stellte die Tatsache dar, dass es 2012 noch nicht das Berliner Modell der „kooperativen Baulandentwicklung“ gab. Das sieht vor, dass 30 Prozent der Wohnungen zu einem relativ günstigen Preis angeboten werden müssen, also Menschen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung stehen. Der mit dem bayrischen Investor geschlossene städtebauliche Vertrag enthielt eine solche Klausel nicht.
Preisgebundene Wohnungen und Lärmschutz
Das wollte Biedermann, der 2016 sein Amt als Stadtrat antrat, nicht hinnehmen und ging in Nachverhandlungen. Die waren anstrengend, aber letztlich erfolgreich: Nun werden 81 Wohnungen preisgebunden sein – zwar nicht 30, aber immerhin 18 Prozent. Was dem Stadtrat außerdem Kopfschmerzen bereitete, war der Lärmschutz. Wie verträgt sich ein gewerblicher Hotelparkplatz, auf dem auch nachts Türen geschlagen werden und Gäste an- und abreisen mit einem Wohnviertel? Hier galt es unter anderem, Lärmmessungen zu machen und über spezielle Fenster in den neuen Häusern zu diskutieren.
Nun aber kann es losgehen. Es könne sein, dass der Investor noch in diesem Jahr mit vorbereitenden Maßnahmen beginne, so Biedermann. Klar ist, dass die Ruinen des alten Spaßbades abgerissen werden, damit der „Greenpark“ entstehen kann – so nennt die Höcherl Group das geplante Quartier. Vorgesehen sind rund ein Dutzend vier bis fünfgeschossige Gebäude, einige Stadtvillen am Kanal, eine Kita und eine Tiefgarage.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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