Die Innenstadt neu erfinden
Einkaufsstraßen vor Verödung retten

Kolumne von Alexander Sempf, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion.

Die Corona-Krise hat die Probleme der Einkaufsstraßen verschärft: Zuerst durch die Schließungen der Geschäfte aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen und seitdem mit vermindertem Kaufverhalten. Filialen großer und kleiner Händler mussten bereits schließen.

Doch die Probleme liegen tiefer: Der Online-Handel mit günstigen Preisen, großer Auswahl und Bestellmöglichkeiten rund um die Uhr, machen den Geschäften stark zu schaffen. Einkaufsstraßen werden von vielen als eintönig und wenig ansprechend bewertet. Sie müssen also vielfältiger werden und sich für mehr Menschen öffnen: Eine Verbindung von Shopping mit Kultur, abwechslungsreicher Gastronomie und anderen Erledigungen kann für die notwendigen Wohlfühl- und Einkaufserlebnisse sorgen.

Einkaufsstraßen müssen aber auch darüber hinaus zum Verweilen einladen. Dazu gehört eine umfangreiche Begrünung, Zonen mit Sitzgelegenheiten, eine gute Beleuchtung und kostenloses WLAN. Zudem sollten digitale Instrumente stärker genutzt werden. Ergänzend wollen wir daneben wo nötig eine Reduzierung des fließenden Verkehrs erreichen. Damit könnte die Sicherheit erhöht, die Luftqualität verbessert, Lärm reduziert und insgesamt die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Auch über ein Konzept für Ladezonen und Parkraummanagement muss in diesem Zusammenhang nachgedacht werden. Um täglich mehr Menschen in die Einkaufsstraßen zu ziehen, könnte der Bezirk neue bezirkliche Institutionen (z.B. Bürgeramt, Bibliothek) dort ansiedeln. 

Doch da sich die Einkaufsstraßen untereinander stark unterscheiden, müssen sie einzeln betrachtet werden. Aus diesem Grund setzt sich die SPD-Fraktion dafür ein, Standortanalysen anzufertigen und sie anschließend mit Vermietern, Gewerbetreibenden und Kund*innen zu diskutieren. Gemeinsam sollen Entwicklungskonzepte erarbeitet werden, um die Einkaufsstraßen weiterzuentwickeln und damit langfristig zu sichern.

Bei der Konzeption muss aber auch ein Augenmerk auf die stellenweise horrenden Gewerbemieten geworfen werden. Inzwischen können sich nicht nur kleinere Läden die hohen Mieten nicht mehr leisten. Da sich die Immobilien fast ausschließlich nicht in öffentlicher Hand befinden, besteht kaum Einfluss auf Mieten und Zusammensetzung der Einkaufsstraßen. Deswegen müssen Vermieter mehr in Verantwortung genommen werden, z. B. durch die Vereinbarung von umsatzbezogenen Mieten.

Autor:

SPD-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf aus Charlottenburg-Wilmersdorf

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