Ein Fest für Augen und Ohren
Das Nederlands Dans Theater gastiert im Haus der Berliner Festspiele
Freunde modernen Tanztheaters dürfen jubilieren. Nach zwei stürmisch gefeierten Auftritten 2015 und 2017 kommt das Nederlands Dans Theater (NDT) wieder in die Stadt. Physisch und technisch an die Grenzen gehendes Tanzen für Kenner und Genießer. Die erste Vorstellung ist am Donnerstag, 11. Oktober, im Haus der Berliner Festspiele.
Das Management der zeitgenössischen Tanztruppe sieht die Kulturszene in Berlin von Konzepttanz und Ballett geprägt, es scheine ein großer Bedarf an genau dem Stil zu bestehen, den das NDT verkörpere. Der Erfolg der ersten beiden Gastspiele gibt ihnen Recht. Die Karten waren im Handumdrehen ausverkauft. Jetzt hat das Nachwuchs-Ensemble „NDT 2“ vier neue Werke für die Kulturfreunde der Hauptstadt im Gepäck, allesamt Berlin-Premieren, zwei davon auch deutsche Erstaufführungen. Zu sehen sind „mutual comfort“ von Edward Clug, „Wir sagen uns Dunkles“ von Marco Goecke, dem langjährigen Choreographen des NDT, sowie zwei Stücke von den Hauschoreographen Sol León und Paul Lightfoot, „Subtle Dust“ und „Sad Case“.
Das Nederlands Dans Theater unter der Leitung von Paul Lightfoot zählt zu den weltweit besten Kompanien für zeitgenössischen Tanz. Die künstlerische Heimat der Kompanie ist Den Haag – aber dank seiner extensiven internationalen Tourtätigkeit erreicht das NDT mittlerweile mehr als 150 000 Zuschauer in Europa, den USA, Asien und Australien. Seit der Gründung im Jahr 1959 hat sich die eigenwillige Company ein Repertoire von über 600 Balletten aufgebaut und kollaboriert mit Meisterchoreographen und hochkarätigen Gästen.
Zwei Generationen Perfektion
Die Hauptkompanie „NDT 1“ besteht aus 28 Tänzerinnen und Tänzern im Alter zwischen 20 und 39 Jahren. Sie sind berühmt für ihre Virtuosität, hervorragende Technik und unvergleichliche Ausdrucksfähigkeit. 1978 wurde die Nachwuchs-Kompanie „NDT 2“ gegründet. Über die Dauer von drei Jahren können 16 klassisch ausgebildete junge Talente zwischen 17 und 25 Jahren beweisen, was in ihnen steckt – und sich auf eine Karriere bei weltweiten Top-Kompanien vorbereiten.
Die Basis in Den Haag beschreibt sich selbst als Geburtsstätte für innovativen Tanz. Die Zusammenarbeit mit aufstrebenden Choreographen sei dort ebenso selbstverständlich wie die Offenheit für maximale stilistische Vielfalt und interdisziplinäres Arbeiten. Stets befände sich das große Ganze im Blick, nämlich einen Beitrag für die Zukunft des Tanzens zu leisten.
Zu Klassik, Placebo und Mambo
Die Musik über das gesamte Programm hinweg ist bunt gemischt, während der Deutschland-Premiere von „Wir sagen uns Dunkles“ dringen im Wechsel Kompositionen von Schubert, Schnittke und Placebo ans Ohr, „Sad Case“ beispielsweise eröffnet mit einem mexikanischen Mambo. Weil den Protagonisten auf der Bühne von ihren Choreographen alles abverlangt wird, erwartet die Zuschauer eine spektakuläre und vor Lebensfreude sprühende Show.
Das NDT spielt von Donnerstag, 11. Oktober, bis Sonntag, 14. Oktober, täglich ab 20 Uhr im Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24. Am Sonntag steht zudem eine Vorführung um 15 Uhr auf dem Programm. Eintrittskarten können im Ticket Office der Berliner Festspiele, montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr, unter 25489-100 oder per E-Mail unter ticketinfo@berlinerfestspiele.de vorbestellt werden.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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