Ballettschüler besuchen Theater des Westens
Diese nur Sekunden dauernde Vorführung schlug die Schüler der Staatlichen Ballettschule in den Bann. Erstmals hatten sie einen Workshop bei einer Musicalproduktion. Üblicherweise sind sie bei den Ballettensembles zu Gast. Mit dem Dance Captain des Vampire-Ensembles Vanni Viscusi hatten sie zuvor schon einen Tanz aus der aktuellen Choreografie geprobt. Obwohl die staatliche Ballettschule über hervorragende Dozenten verfügt, konnten sich Greta Jörgens und Enno Kleinehanding aus der 11. Klasse einiges bei dem Tänzerpaar, das in den Aufführungen die Solorollen tanzt, abgucken. Die beiden waren es auch, die kein Ende fanden und sich noch nach dem Workshop von dem Profipaar immer wieder Sprünge und Hebefiguren zeigen ließen. "Wie haben hier nicht nur eine neue Choreografie gelernt", sagt Enno, "sondern auch einiges, was wir unseren Dozenten mitbringen können.""Das hier ist etwas ganz anderes als das, was wir an der Schule machen", resümiert Greta. "Da haben wir auch modernen Tanz und Jazzdance, aber das hier ist modern, temporeich und Hip-Hop." Beide sind als Quereinsteiger vom Rhein an die Spree gekommen, Enno aus Aachen und Greta aus Bonn. An den Ballettschulen in ihren Heimatstädten wurden sie offenbar gut vorbereitet, denn in Berlin mussten sie erst einen Eignungstest und die Aufnahmeprüfung bestehen. Bei aller Begeisterung für das Musical, wo sie auch gern tanzen wollen, sehen sie im klassischen Ballett den Grundpfeiler für jeden tänzerischen Weg. Während Enno später vielleicht gern einmal den Romeo tanzen will, hält sich Greta alle Optionen offen: "Hauptsache es ist eine Hauptrolle."
So ähnlich sehen das auch ihre jüngeren Schulkameraden aus der 8. Klasse Josephine, Elsa und Karoline. Sie sind etwas bodenständiger mit Berlin verwachsen. Josephine und Elsa haben schon in der Kindergruppe des Friedrichstadtpalastes getanzt und Karoline in der Kinderklasse der staatlichen Ballettschule. Sie wissen auch schon um die Schwierigkeiten dieses Berufes. Wollen sie auf solch großen Bühnen wie dem Theater des Westens oder am Potsdamer Platz stehen, müssen sie sich gegen die besten Bewerber aus der ganzen Welt durchsetzen. Sie sind da voller Selbstvertrauen, weil "wir täglich das Beste geben und hart proben". Sie sind auch selbstbewusst genug zu sagen, dass sie auch einige Figuren, die Paula Fereira und Zoltan Fekete gezeigt haben, hinbekommen würden. Tänzerisch waren die Jüngsten jedoch im Gegensatz zu ihren älteren Schulkameraden bei diesem Besuch nicht gefragt. Gemeinsam hatten sie aber nach der Probe eine Hausführung und waren Ehrengäste der Sonntagsaufführung.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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