Wann geht’s los?
Stadtrat Wagner lässt Eröffnung für "Haus am Lietzensee" offen

Das "Haus am Lietzensee" in der Herbartstraße 25 wird wohl im Herbst unter der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes wieder eröffnet.
  • Das "Haus am Lietzensee" in der Herbartstraße 25 wird wohl im Herbst unter der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes wieder eröffnet.
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Das frühere „Nachbarschaftshaus am Lietzensee“ soll nach mehr als eineinhalb Jahren Sanierungs- und Umbauzeit als „Haus am Lietzensee“ wieder eröffnen. Wann genau, ließ Stadtrat Detlef Wagner (CDU) in der Sozialausschusssitzung offen. Davon waren die Gremiumsmitglieder wenig begeistert.

Zum 31. Dezember 2017 war das Nachbarschaftshaus in der Herbartstraße 25 geschlossen worden. Carsten Engelmann, verstorbener Vorgänger von Sozialstadtrat Detlef Wagner (beide CDU), hatte die Schließung wegen der nötigen Sanierung vorangetrieben und war nicht mehr bereit, den Mietvertrag mit dem alten Träger zu verlängern. Das Vorgehen der Verwaltung und der Vorwurf an den Träger, nicht sauber gewirtschaftet zu haben, hatte großen Unmut unter den Nutzern ausgelöst. Geschlossen wurde der beliebte Treff dennoch.

Sozio-kulturelle Angebote unter dem dach des DRK

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und der neue Träger, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Kreisverband Berlin-Zentrum, haben nun am 1. Mai einen Mietvertrag abgeschlossen und damit das Tor für die sozio-kulturelle Belebung des Kiezes wieder aufgestoßen. Zukünftig werden sich hier Angebote des DRK in den Bereichen Kinder-, Jugend-, Frauen- und Familienarbeit wiederfinden. Exemplarisch nannte das Bezirksamt ein Frühchen-Patenschaftsprojekt, einen Kinderkrankenhaus-Besuchsdienst sowie Bildungskurse für alle Altersklassen. Zur DRK-Nutzung gesellt sich ein Mehrgenerationenhaus des Vereins Kiezkultur Charlottenburg auf 60 Quadratmetern.

Auch frühere Nutzergruppen meldeten Interesse an

Als dritte Säule durften sich bis zum 30. Juni externe Initiativen, Gruppen und Vereine – auch die, die damals ihren Platz räumen mussten – für Zeiten und Räumlichkeiten bewerben. 30 der früheren 65 Nutzergruppen des Nachbarschaftshauses hatten schon zum Start der Sanierungsarbeiten Interesse bekundet, davon haben bis dato 18 Kontakt mit dem DRK aufgenommen. Wagner versicherte, dass der Bezirk seinen Teil des Vertrages abgearbeitet habe. Jetzt liege es am DRK, wann alles fertig sei. Seine folglich getroffene Aussage, „noch in diesem Jahr, vorzugsweise im Sommer“ könne das Haus eröffnet werden, stieß bei den Gremiumsmitgliedern dennoch auf Unverständnis. „Es muss doch einen groben Zeitplan geben?“, wunderte sich Ann-Kathrin Biewener (SPD) und selbst Wagners Parteikollege Reinhold Hartmann monierte: „Das ist für mich wie der BER. Es kann nicht in unserem Interesse sein, hier herum zu dümpeln. Ich erwarte vom Bezirksamt, dass es vom Träger einen Zeit-Maßnahmen-Plan einfordert.“

Warum die Eröffnung nicht fest terminiert ist, begründete Stadtrat Wagner so: „Wenn ich Ihnen heute einen festen Eröffnungstermin nenne und ihn nicht einhalten kann, weil externe Firmen die strukturellen Voraussetzungen nicht rechtzeitig geschaffen haben, wären Sie auch unzufrieden.“ Kleinere Anpassungen, Schließmechanismen, die Möblierung oder der Telefon- und Internetanschluss müssten noch vollzogen werden. Im August – darauf einigte man sich schließlich – soll es einen Bericht über den Status quo für die Mitglieder des Sozialausschusses geben. Und die September-Sitzung solle dann schon im „Haus am Lietzensee“ stattfinden, so wie es eigentlich schon für dieses Mal geplant war. „Das ist sicher kein Problem, ich kann Ihnen bloß nicht sagen, ob sie dann schon in einem eröffneten Haus stattfindet.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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