Umbaubefürworter und Gegner zanken sich um Oliver Platz
Klaus-Jürgen Tack wird niemand mehr überzeugen können - so viel steht fest. Im Dauerstreit, ob der Olivaer Platz weiter durch parkende Autos geprägt sein soll oder als neu angelegte Grünfläche fortbestehen soll, hat der Biologe eine deutliche Position: Der Oliver Platz ist bereits ein Park. Und seine Forderung wirkt wie ein krasser Gegenpol zur Meinung der rot-grünen BVV-Mehrheit: Denkmalschutz für das jetzige Ensemble. Bestandsschutz für verwilderte Hecken, Apfelbäume, Birken und Sträucher, eingefasst von besprühten Backsteinwänden - und für den Parkplatz, der harmonisch "in den Park hineingekuschelt wurde", wie Tack befindet.
Er weiß sich in der Gesellschaft von 893 Bürgern, die zum Bebauungsplan bei der Auslegung kritisch Stellung nahmen. Am Mittwoch, 24. September, um 17.30 Uhr tagt zu diesem Thema der Ausschuss für Stadtentwicklung ausnahmsweise im großen BVV-Saal des Rathauses Charlottenburg, da man erhöhtes öffentliches Interesse erwartet.
Im Vorfeld hatten die CDU-Fraktion in der BVV, der CDU-Stadtentwicklungsexperte im Abgeordnetenhaus Stefan Evers und die AG City Bürger zu Beschwerden ermuntert. Mit deutlich sichtbaren Folgen.
Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) zeigte sich indes von der Art des Widerstands überrascht. "Ich hatte damit gerechnet, dass es fast nur um die wegfallenden Parkplätze geht. Aber auch die Platzgestaltung und die Baumfällungen sind ein Thema", räumte Schulte in einer Sitzung des Grünflächenausschusses ein. Tatsächlich stehen 40 bis 60 Bäume zur Disposition. Aus Sicht des Stadtrats gibt es zwei Wege, mit den Beschwerden umzugehen: "Die BVV muss sich überlegen, ob sie den Plan beibehält oder Veränderungen will." Sollte es keine Planänderung geben, würden 123 Parkplätze verschwinden. Und Klaus-Jürgen Tack müsste Abschied nehmen von Apfelbäumen, Birken und Hecken.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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