Spannendes Derby endet remis
Blau-Weiß und CFC Hertha 06 teilen die Punkte
Der ambitionierte Aufsteiger Blau-Weiß Berlin und der CFC Hertha 06 haben sich am 3. Spieltag der Fußball-Oberliga die Punkte geteilt. Ein spannendes, sehr umkämpftes, wenn auch nicht hochklassiges Derby endete auf dem Sportplatz an der Tempelhofer Rathausstraße am 26. August leistungsgerecht 0:0.
Aus Charlottenburger Sicht war erfreulich, dass das komplett neu formierte Team um Murat Tik, der im Sommer nach rund zwei Jahren als Coach zum CFC zurückgekehrt ist, auch im dritten Spiel der neuen Saison einen guten Eindruck hinterließ: Das Team, das mit dem Saisonziel Klassenerhalt in die Spielzeit gegangen war, stand auch gegen die hoch gehandelten Blau-Weißen defensiv sehr kompakt, zeigte eine gute Spielanlage und agierte immer wieder munter nach vorn. In der Vergangenheit hätte ein Team des CFC in einem Derby mit diesen Vorzeichen vielleicht versucht, bis zum Schlusspfiff das 0:0 zu verteidigen. In dieser Partie aber spielte der Gast bis zur letzten Sekunde immer wieder mutig nach vorn.
Eine Schrecksekunde gab es für die CFC-Verantwortlichen Mitte der zweiten Halbzeit, als Schiedsrichter Matthias Alm zu Unrecht auf Elfmeter für Blau-Weiß entschied: Im Laufduell zwischen CFC-Verteidiger Marcel Steffan Werner und Blau-Weiß-Angreifer Jeffrey Gleisinger kamen beide Spieler zu Fall, weil sie sich im wahrsten Wortsinn mit den Füßen ineinander verhakt hatten. Da Werner aber dem Ball näher war als Gleisinger, hätte es, wenn überhaupt, Freistoß für den CFC geben müssen. Doch sei es drum: Den anschließenden Elfmeter von Marcel Czekalla konnte CFC-Schlussmann Steven Braunsdorf parieren. Auf beiden Seiten hätte der Referee in den Schlussminuten noch auf Elfmeter entscheiden können: Der CFC monierte ein Handspiel eines Blau-Weiß-Verteidigers. Die Gastgeber indes wollten einen weiteren Strafstoß, als erneut Werner mit Tim Göth aneinander geriet. Aber dieses Mal blieb der Pfiff aus – was gut war, denn diese Partie hätte es nicht verdient, seinen Sieger durch einen zweifelhaften Elfmeter zu finden.
Und so hat der CFC mit einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage einen ordentlichen Saisonstart hingelegt. Die Handschrift von Murat Tik ist zu erkennen. Und das Team zieht mit. Im Übrigen zeigte sich auch im Derby, dass die Rückkehr von Sebastian Ghasemi-Nobakht und seine Ernennung zum Kapitän gute Entscheidungen waren. Der 32-Jährige geht voran und übernimmt Verantwortung. Und selbst nach Ghasemi-Nobakhts Auswechslung stand mit dem 31-jährigen Slim Jaballah ein Spieler auf dem Platz, der die Kapitänsbinde nicht spazieren trug, sondern seine Mitspieler lautstark motivierte. Die Zusammenstellung der Truppe scheint gelungen, die Teamchemie intakt. Bleibt zu hoffen, dass diese Analysen auch noch im Winter ihre Gültigkeit haben werden.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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