Das zähe Ringen geht weiter
DEGES-Auftritt zum Autobahndreieck-Umbau enttäuscht Bürger und Bezirkspolitiker

Andere Veranstaltung – gleiches Bild. Wie im Oktober 2019 vor der Urania bildete sich auch vor dem Rathaus am 8. Januar eine kleine Traube von betroffenen Anwohnern, die gegen die Pläne der DEGES demonstrierten.  | Foto: Matthias Vogel
  • Andere Veranstaltung – gleiches Bild. Wie im Oktober 2019 vor der Urania bildete sich auch vor dem Rathaus am 8. Januar eine kleine Traube von betroffenen Anwohnern, die gegen die Pläne der DEGES demonstrierten.
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In Sachen Autobahndreieck Funkturm hat sich die DEGES keinen Millimeter bewegt. Das wurde am 8. Januar im Rathaus deutlich – sehr zum Verdruss der Bezirksverordneten und der mehr als 100 gebannt lauschenden Bürger.

Außer Bereichsleiter Andreas Irngartinger und Projektleiter Burkhard Pott von der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) verstand es immer noch keiner, warum eine Autobahn-Anschlussstelle direkt an eine Wohnsiedlung gelegt werden soll. Das war schon beim Auftakt der Informationsveranstaltungen so. Im Oktober 2019 hatte die DEGES erstmals die Öffentlichkeit von ihrer Vorzugsvariante des dringend nötigen Umbaus des Knotenpunktes in Kenntnis gesetzt. Nun also der exakt gleiche Vortrag während der zusammengelegten Sitzungen des Umwelt-, Verkehrs- und Bauausschusses.

Auf Augenhöhe mit der AVUS

Demnach soll die Anschlussstelle Messedamm der A 100 etwa auf Höhe der Jafféstraße verlegt werden – genau an die Kante der Eichkamp-Siedlung. Weil die Autobahn dafür angehoben werden müsste, könnte es sein, dass einige Anwohner aus dem Bad im zweiten Stock morgens per Sichtkontrolle prüfen könnten, ob die Autofahrer, die auf die AVUS einfädeln, rasiert sind oder nicht. Die Planer versprechen sich davon eine „Entflechtung“ des dichten Verkehrs auf der A100 und somit mehr Verkehrssicherheit. Die AVUS würde zudem ein Stück weg vom Messegelände abgerückt werden und über den nicht mehr benötigten Rastplatz führen. Pott pries erneut den zusätzlichen Platz für die Stadtentwicklung an, der dadurch freigezogen würde.

Schon im Oktober 2019 hatten Bürger wie Politiker Zweifel daran geäußert, dass der Verkehr über die Jafféstraße und den Messedamm besser abfließen würde als jetzt. Wieder wurden Befürchtungen laut, Blechlawinen würden direkt durch die Waldschulallee mit den vielen Kindergärten und Schulen sowie durch die Siedlung Heerstaße rollen. Doch weder diese Sorgen noch den Gegenentwurf des Bezirksamtes ließen die DEGES-Ingenieure bislang in ihre Überlegungen einfließen. Die Idee der Verwaltung: Die Geschwindigkeiten der Autobahnen auf 70 beziehungsweise 60, die auf den Rampen und Zufahrten auf 50 Kilometer begrenzen. Kurvenradien würden sich dadurch verringern lassen, die Anschlussstelle könnte bleiben, wo sie ist. „Da haben wir allerdings starke Bedenken, das wäre nicht regelwerkskonform“, sagte Pott.

Öffentliche Themenwerkstatt am 26. und 27. Februar

Bei den zahlreichen Fragen der Verordneten und der Bürger schwang der Zweifel mit, an den Plänen der DEGES überhaupt noch etwas ändern zu können. Am Ende blieb immerhin das Gelöbnis von Irngartinger, sehr wohl an einer gemeinschaftlichen Lösung interessiert zu sein und in den Planungen stets Platz für realistische Änderungen zu lassen. Als Beleg für den guten Willen diente dem Bereichsleiter die Themenwerkstatt am 26. und 27. Februar, zu der 60.000 Haushalte eine Einladung erhalten werden und wo erneut Bedenken und Vorschläge eingebracht werden können. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung würden als FAQs auf der Homepage der Gesellschaft gepackt.

Falk von Moers, Kopf des Siedlervereins Eichkamp, bedauerte, dass sich die DEGES nicht bewegt habe: „Wir müssen den politischen Druck auf Landesebene erhöhen, dann haben wir eine Chance.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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