Dahlem. Erneut sind auf dem Gelände der Freien Universität (FU) Berlin menschliche Knochen entdeckt worden. Zum Vorschein kamen sie bei Grabungen in der Harnackstraße, nahe der Stelle, an der bei Bauarbeiten für die Universitätsbibliothek 2014 bereits Knochen gefunden wurden.
Diese Knochen wurden eingeäschert und bestattet, was zu Kritik in der Öffentlichkeit geführt hatte. FU-Präsident Peter-André Alt räumte damals ein, dass die Abstimmung zwischen allen Beteiligten nicht optimal gewesen sei.
Der aktuelle Fund biete „eine neue Möglichkeit, die Herkunft und die Umstände aufzuhellen, unter denen die Knochen an der Harnackstraße vergraben wurden“, sagte Professor Jörg Haspel, Leider des Landesdenkmalamtes Berlin.
Ein Team von Archäologen entdeckte eine größere Menge Knochen von Erwachsenen und Kindern sowie Teile eines nachgeformten menschlichen Körpers aus Gips sowie kleine runde Marken mit handschriftlichen Zahlen. Einige der Knochen weisen Klebstoffreste auf. Die Archäologin Susan Pollock geht davon aus, dass zumindest ein Teil der Knochen aus Skelettsammlungen stammt, darauf deuteten auch die Reste des Körpermodells hin.
In der Nähe des Fundortes steht das Gebäude, in dem sich bis 1945 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik befand. Dorthin hatte der KZ-Arzt Josef Mengele bis Kriegsende Leichenteile von Menschen geschickt, die im Vernichtungslager Auschwitz ermordet worden waren. In dem Gebäude befand sich bis 1945 auch eine Sammlung menschlicher Gebeine aus kolonialen Zeiten. Es ist bisher nicht klar, welchen Hintergrund die gefundenen Knochen haben.
Die Gebeine sollen osteologisch untersucht werden. Diese Methode kann Aufschluss über das Alter und das Geschlecht der Knochen geben. Ergebnisse werden frühestens Ende des Jahres vorliegen. uma
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.