Akustischer Rundgang über Campus
Audiowalk durch die Geschichte der FU

Der Henry-Ford-Bau ist einer der Anlaufpunkte des Audiowalks.  | Foto: FU Berlin
  • Der Henry-Ford-Bau ist einer der Anlaufpunkte des Audiowalks.
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Pünktlich zum Semesterstart haben Studierende des Seminars für Kultur- und Medienmanagement der FU Berlin einen Audiowalk durch die 75-jährige Geschichte der Hochschule veröffentlicht. Der akustische Rundgang mit dem Titel „F-Who? Ein absolut unkritischer Audiowalk“ ist in der App „guidemate“ kostenlos abrufbar.

Für den akustischen Rundgang über den Campus und durch die Geschichte der Universität in Dahlem braucht man neben der kostenlosen App „guidemate“ lediglich ein Smartphone sowie Kopfhörer. Der Rundgang dauert etwa eine Stunde, besucht werden insgesamt 13 Stationen. Angesprochen sind nicht nur Studierende, sondern auch Anwohner und Geschichtsinteressierte.

Studenten wegen angeblicher Spionage
in Russland erschossen

Los geht es in der Boltzmannstraße 3. Hier befindet sich das Monument für die Studenten, die während der Gründungsphase der FU ermordet wurden. Zehn FU-Studenten wurden zu Beginn der 1950er-Jahre wegen angeblicher Spionage von der Stasi verhaftet und in Russland erschossen. Die 15 Tonnen schwere Bronzeskulptur des Bildhauers Volker Bartsch ist 2007 an dieser Stelle enthüllt worden.

Neue Perspektiven auf die Geschichte

„F-Who? Ein absolut unkritischer Audiowalk“ erzählt außerdem von der Aufarbeitung des Nationalsozialismus an der FU und der Studentenbewegung von 1968 als Revolte gegen fehlende Entnazifizierung der Gesellschaft in Westberlin und der Bundesrepublik. Beide Vergangenheitsebenen verbinden sich im Audiowalk mit dem Unialltag der Studierenden und eröffnen Chancen, eigene Haltungen zu hinterfragen und neue Perspektiven auf die Geschichte zu entwickeln. Dabei geht es um Fragen über die Orte, an denen die Studierenden den Großteil ihrer Zeit verbringen: Was wissen sie darüber und wie bewusst sind sie sich der Geschichte und Kontroversen, die sich dort abgespielt haben? Eine weitere Station ist beispielsweise das alte Otto-Suhr-Institut. Hier hatte seit den 1920er-Jahren das ehemalige Kaiser-Wilhelm-Institut seinen Sitz. Zu Zeiten des Nationalsozialismus lieferte es eine angeblich wissenschaftliche Legitimation für die nationalsozialistische Rassenpolitik. Nur eine kleine Holzplakette an der Hauswand erinnert heute an die dunkle Vergangenheit und die Pflichten der Wissenschaft. Das Anbringen dieser Erinnerungstafel wurde übrigens in den 1960er-Jahren von FU-Studenten gefordert.

Der Rundgang führt schließlich an der evangelischen Jesus-Christus-Kirche vorbei und lädt zu einer Pause in dem benachbarten kleinen Park ein. Schließlich endet er an der Rost- und der Silberlaube, die neben dem Henry-Ford-Bau einer der zentralsten Punkte des FU-Campus ist.

Entstanden ist der akustische Rundgang im Rahmen des Projektseminars „Art Beyond Art“. Projects, Labs & Communities“ am Seminar für Kultur- und Medienmanagement der FU in Kooperation mit dem RECLAIM Kollektiv, das bereits Audiowalks, interaktive Aktionskunst und Performance-Installationen im öffentlichen Raum erstellt hat.

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite https://bwurl.de/19n2.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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