Raritäten und Romantik: Werke von Schulhoff, Roussel und Weber im Britzer Kulturstall

Markus Schlemmer, Ithay Khen und Franziska Dallmann spielen am 11. Januar im Kulturstall auf dem Gutshof Britz. | Foto: privat
  • Markus Schlemmer, Ithay Khen und Franziska Dallmann spielen am 11. Januar im Kulturstall auf dem Gutshof Britz.
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Der Pianist Markus Schlemmer und der Cellist Ithay Khen haben schon mehrere Male im Britzer Kulturstall gezeigt, dass sie nicht nur virtuose Solisten, sondern auch hervorragende Kammermusiker sind. Für ihr neustes Konzert haben sie sich nun die Flötistin Franziska Dallmann dazugeholt. Gemeinsam interpretieren sie Werke von Schulhoff, Roussel und Weber.

Mit Erwin Schulhoff und Albert Roussel hat sich das Trio zwei eher selten gespielte Komponisten vorgenommen. Der Deutschböhme Schulhoff, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkte, schuf mit seinen Sonaten für Flöte und Klavier sowie für Cello und Klavier zwei sehr emotionale Meisterwerke. Er selbst beschrieb seine Musik so: „Die Kunst an sich ist der Ausdruck gesteigerter menschlicher Sehnsucht, das Kunstwerk als solches die Explosion eines gesteigerten Empfindens. Absolute Kunst ist Revolution.“ Erwin Schulhoff, der übrigens in den 1930er-Jahren auch das "Kommunistische Manifest" als Kantate vertonte, ist heute wie viele andere jüdische Komponisten seiner Generation weitestgehend in Vergessenheit geraten.

Hierzulande ebenfalls auf den Programmzetteln eher selten zu finden ist Albert Roussel, der in seiner französischen Heimat neben Ravel und Debussy frenetisch gefeiert wurde. Mit seinem Zyklus „Joueurs de flûte“ inszeniert das Trio ein farbiges Kaleidoskop, das die Zuhörer in die Welt der griechischen und römischen Mythologie und des indischen Gottes Krishna entführt. Am Schluss des Konzertabends steht dann noch ein Name auf dem Programm, der als Inbegriff der romantischen Oper gilt: Carl Maria von Weber. Dass sein Trio für Flöte, Cello und Klavier in Kraft und Dramatik seinen Bühnenwerken wie "Freischütz" nicht nachsteht, werden die drei Musiker im Britzer Kulturstall beweisen.

Franziska Dallmann war Schülerin des Carl-Phillip-Emanuel-Bach Gymnasiums, Akademistin der Staatskapelle Berlin, Stipendiatin der Stiftung „Villa Musica“ und erfolgreiche Teilnehmerin der Bundesauswahl „Konzerte Junger Künstler“.  Sie war Flötistin in der Dresdner Philharmonie und der Komischen Oper Berlin.Seit 2013 ist sie festes Mitglied im Rundfunk- Sinfonieorchester Berlin.

Der Pianist Markus Schlemmer ist regelmäßig im Kulturstall Schloß Britz zu Gast: als Solist und Kammermusikpartner, auch gemeinsam mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. Seine gemeinsam mit der Mezzosopranistin Michaela Schuster veröffentlichte CD „Morgen!“ erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik und einen Editor`s Choice beim englischen Magazin Gramophone.

Ithay Khen gilt heute als einer der führenden israelischen Cellisten. Als Solist spielte er auf Konzertbühnen wie der Berliner Philharmonie, dem Gewandhaus Leipzig und dem Concertgebouw Amsterdam. Er war auf renommierten Festivals, wie den Dresdner Musikfestspielen und den Musikfestspielen Salzburg zu Gast und hält Meisterkurse im In- und Ausland.

Das Konzert beginnt am Sonnabend, 11. Januar, um 19 Uhr im Kulturstall auf dem Gutshof Britz, Alt-Britz 81. Der Eintritt kostet 15, ermäßigt zehn Euro. Reservierungen unter Tel. 60 97 92 30.

Autor:

Hendrik Stein aus Weißensee

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