Enten füttern ist verboten
Brot kann zum Tod der Tiere führen und stört das Ökosystem der Gewässer
Wer derzeit um den Fennpfuhl spaziert, wird die zahlreichen Enten im oder am Wasser nicht übersehen.
Sie kommen zu jeder Jahreszeit mit dem Nahrungsangebot in ihrem Lebensraum klar. Gefährlich wird es, wenn vermeintliche „Tierliebhaber“ glauben, sie müssen die Enten mit Brot oder anderen Lebensmitteln unterstützen. Das Füttern durch Menschenhand ist für Enten, Schwäne und andere Wasservögel lebensbedrohlich und daher in Berlin und in vielen anderen Regionen Deutschlands strikt verboten.
Brot ist weder eine artgerechte, noch eine natürliche Nahrungsquelle für Gewässerbewohner und führt zu schweren Erkrankungen und letztlich auch zum Tod. Dafür sorgen vor allem das Salz und die Hefe. Doch das Füttern ist nicht nur für die Wasservögel gefährlich, sondern auch für das Gewässerökosystem. Übrig gebliebenes Brot und die nährstoffreicheren Ausscheidungen der Tiere sinken auf den Boden und verursachen eine starke Nährstoffanreicherung in Seen, Flüsse und Teiche. Die fördert das Algenwachstum und entzieht letztlich dem Gewässer den Sauerstoff, den Amphibien, Insekten und anderen Wasserbewohner benötigen. Der Prozess ist auch als Umkippen des Gewässers bekannt.
Letztlich führt die Fütterung der Wasservögel auch dazu, dass sich Ratten ansiedeln, die sich vom nicht verzehrten Futter ernähren. Weil trotz allem immer wieder zu beobachten ist, dass Enten im Fennpfuhlpark gefüttert werden, wollte der Verordnete Paul Couque-Castelnovo (CDU) vom Bezirksamt wissen, was es dagegen unternimmt. „Es können keine gezielten Maßnahmen zur Verhinderung von Fütterungen ergriffen werden“, stellt die für öffentliche Ordnung und Umwelt zuständige Stadträtin Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grüne) klar. Im Auftrag des Straßen- und Grünflächenamts und finanziert von der Senatsumweltverwaltung sind jedoch Parkläufer im Einsatz. Diese weisen Fütterer darauf hin, dass das verboten ist. Außerdem hat das Bezirksamt Kunst- und Aufklärungsaktionen über die Folgen durchgeführt. Sie wurden durch das beauftragte Parkmanagement organisiert. Neben der Kunstaktion mit Plakaten fand begleitend eine Aufklärung in den sozialen Medien statt. Das führte dazu, dass zumindest die Rattenpopulation im Fennpfuhlpark eingedämmt werden konnte.
Durch den Austausch mit den Parkläufern ist dem Bezirksamt bekannt, dass noch immer Enten gefüttert werden, berichtet Stadträtin Keküllüoğlu. Die Erfahrung zeigte, dass leider auch Verbotsschilder nicht helfen. Als probates Mittel erwies sich tatsächlich nur das regelmäßige Ansprechen durch Parkläufer sowie die Aufklärungskampagne mit Plakaten.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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