Enten füttern ist verboten
Brot kann zum Tod der Tiere führen und stört das Ökosystem der Gewässer

Im Fennpfuhlpark leben zahlreiche Enten. Sie sind Wildtiere. Gefährlich wird es, wenn „Tierfreunde“ sie mit Brot füttern. | Foto:  Bernd Wähner
3Bilder
  • Im Fennpfuhlpark leben zahlreiche Enten. Sie sind Wildtiere. Gefährlich wird es, wenn „Tierfreunde“ sie mit Brot füttern.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Wer derzeit um den Fennpfuhl spaziert, wird die zahlreichen Enten im oder am Wasser nicht übersehen.

Sie kommen zu jeder Jahreszeit mit dem Nahrungsangebot in ihrem Lebensraum klar. Gefährlich wird es, wenn vermeintliche „Tierliebhaber“ glauben, sie müssen die Enten mit Brot oder anderen Lebensmitteln unterstützen. Das Füttern durch Menschenhand ist für Enten, Schwäne und andere Wasservögel lebensbedrohlich und daher in Berlin und in vielen anderen Regionen Deutschlands strikt verboten.

Im Fennpfuhlpark leben zahlreiche Enten. Sie sind Wildtiere und kommen als solche ganz gut allein klar. Gefährlich wird es für sie, wenn vermeintliche „Tierfreunde“ sie mit Brot füttern. | Foto: Bernd Wähner
  • Im Fennpfuhlpark leben zahlreiche Enten. Sie sind Wildtiere und kommen als solche ganz gut allein klar. Gefährlich wird es für sie, wenn vermeintliche „Tierfreunde“ sie mit Brot füttern.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Brot ist weder eine artgerechte, noch eine natürliche Nahrungsquelle für Gewässerbewohner und führt zu schweren Erkrankungen und letztlich auch zum Tod. Dafür sorgen vor allem das Salz und die Hefe. Doch das Füttern ist nicht nur für die Wasservögel gefährlich, sondern auch für das Gewässerökosystem. Übrig gebliebenes Brot und die nährstoffreicheren Ausscheidungen der Tiere sinken auf den Boden und verursachen eine starke Nährstoffanreicherung in Seen, Flüsse und Teiche. Die fördert das Algenwachstum und entzieht letztlich dem Gewässer den Sauerstoff, den Amphibien, Insekten und anderen Wasserbewohner benötigen. Der Prozess ist auch als Umkippen des Gewässers bekannt.

Mit solchen Transparenten versucht das Bezirksamt im Fennpfuhlpark Aufklarungsarbeit zu leisten, um Menschen vom Entenfüttern abzuhalten. | Foto: Bernd Wähner
  • Mit solchen Transparenten versucht das Bezirksamt im Fennpfuhlpark Aufklarungsarbeit zu leisten, um Menschen vom Entenfüttern abzuhalten.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Letztlich führt die Fütterung der Wasservögel auch dazu, dass sich Ratten ansiedeln, die sich vom nicht verzehrten Futter ernähren. Weil trotz allem immer wieder zu beobachten ist, dass Enten im Fennpfuhlpark gefüttert werden, wollte der Verordnete Paul Couque-Castelnovo (CDU) vom Bezirksamt wissen, was es dagegen unternimmt. „Es können keine gezielten Maßnahmen zur Verhinderung von Fütterungen ergriffen werden“, stellt die für öffentliche Ordnung und Umwelt zuständige Stadträtin Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grüne) klar. Im Auftrag des Straßen- und Grünflächenamts und finanziert von der Senatsumweltverwaltung sind jedoch Parkläufer im Einsatz. Diese weisen Fütterer darauf hin, dass das verboten ist. Außerdem hat das Bezirksamt Kunst- und Aufklärungsaktionen über die Folgen durchgeführt. Sie wurden durch das beauftragte Parkmanagement organisiert. Neben der Kunstaktion mit Plakaten fand begleitend eine Aufklärung in den sozialen Medien statt. Das führte dazu, dass zumindest die Rattenpopulation im Fennpfuhlpark eingedämmt werden konnte.

Durch den Austausch mit den Parkläufern ist dem Bezirksamt bekannt, dass noch immer Enten gefüttert werden, berichtet Stadträtin Keküllüoğlu. Die Erfahrung zeigte, dass leider auch Verbotsschilder nicht helfen. Als probates Mittel erwies sich tatsächlich nur das regelmäßige Ansprechen durch Parkläufer sowie die Aufklärungskampagne mit Plakaten.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 552× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 838× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 815× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.193× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.