Bürger kämpfen um Bibliothek: Bürgerinitiative fordert Anmietung eines Ersatzstandorts in der Handjerystraße

Die Handjerystraße 44/45 könnte Ersatzstandort für die Stadtteilbibliothek Friedenau werden. Das Gebäude gehört dem Nachbarschaftsheim Schöneberg. | Foto: KEN
  • Die Handjerystraße 44/45 könnte Ersatzstandort für die Stadtteilbibliothek Friedenau werden. Das Gebäude gehört dem Nachbarschaftsheim Schöneberg.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Friedenau. Mehr als 1400 Unterschriften sollen auf das Bezirksamt Druck machen, für die Gerhart-Hauptmann-Bibliothek Ersatzräume in der Handjerystraße anzumieten.

Die Stadtteilbibliothek muss aus dem Rathaus Friedenau ausziehen. Das Verwaltungsgebäude wird nach Umbauarbeiten von der Berliner Steuerfahndung bezogen. Um die Zukunft der Bibliothek wird in der Lokalpolitik gestritten.

Sechs Wochen lang hat die Initiative „Friedenauer Stadtteilbibliothek“ Unterschriften gesammelt, um einen Einwohnerantrag nach dem Bezirksverwaltungsgesetz in die BVV einzubringen. Er soll in der Sitzung im September zur Verhandlung kommen.

Darin wird gefordert, die Stadtteilbibliothek zu erhalten, „indem der nahe Ersatzstandort in der Handjerystraße 44/45 angemietet wird“. Dieser Standort gehört dem Nachbarschaftsheim Schöneberg. Seit Jahresbeginn verhandelt Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) über eine Anmietung von zwei Etagen. Die will das Nachbarschaftsheim auf eigene Kosten entkernen, sanieren und barrierefrei erschließen. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, die Genehmigung der Senatsfinanzverwaltung und das Aushandeln eines Mietpreises sind Klippen, die das Bezirksamt umschiffen muss.

Als ein Hauptargument für den Erhalt der Bibliothek führt die Initiative des Einwohnerantrags eine 2012 erfolgte Kundenbefragung an, wonach die Hälfte der Friedenauer Nutzer die Bücherei zu Fuß aufsucht. 90 Prozent gaben an, aufgrund der Nähe zu Wohnort, Arbeitsplatz oder Schule hierher zu kommen.

Die Initiative strebt aber noch mehr an. „Hier soll Kindern über Kooperationen mit Kitas und Schulen auch der spielerische Einstieg in Leseerfahrungen ermöglicht werden“, erläutert Sprecher Ottmar Fischer. Die Initiative will deshalb eine ganz neuartige Mediathek in der Bibliothek einrichten, mit fahrbarem Whiteboard, PCs, Laptops, Tablets und Spielekonsolen. Und weil das Geld, Zeit und Kraft kostet, plant sie die Gründung eines Fördervereins.

Kulturstadträtin Jutta Kaddatz, soeben aus dem Urlaub an den Schreibtisch zurückgekehrt, hat sich noch nicht zu dem Einwohnerantrag geäußert. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 280× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 910× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 395× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.