Seltener Nachwuchs im Tierpark
Bärenkuskus-Junges wagt ersten Blick aus dem Beutel der Mutter

Das Bärenkuskus-Jungtier wagt einen Blick aus dem Beutel von Mutter Duza.  | Foto: Wolfgang Dreier
  • Das Bärenkuskus-Jungtier wagt einen Blick aus dem Beutel von Mutter Duza.
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  • hochgeladen von Ulrike Martin

Im Tierpark Berlin gibt es wieder einen Neuzugang im Regenwaldhaus: ein Bärenkuskus-Jungtier, das Ende August erstmals aus dem Beutel seiner Mama herauslugte. Mit etwas Glück können Besucher einen Blick auf das Junge erhaschen, aber vorerst bleibt es noch im schützenden Unterschlupf.

Dort wird das Kleine noch einige Zeit verbringen, denn wie alle Beuteltiere kommt auch der Bärenkuskus unterentwickelt zur Welt und wächst erst im Beutel der Mutter zu einem vollständig entwickelten Vertreter seiner Art heran. Der neue Nachwuchs ist bereits der dritte von Vater Garett und Mutter Duza. Die beiden Geschwister Dolly, zwei Jahre alt, und der einjährige Parton wurden von den Eltern bereits erfolgreich aufgezogen.

„Der Bärenkuskus ist ein faszinierender Botschafter der Regenwälder Sulawesis, und jede Geburt ist ein weiterer Schritt, um diese seltene Art besser zu verstehen und zu schützen“, sagt Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. „Es ist immer wieder ein besonderer Moment, wenn ein Jungtier zum ersten Mal vorsichtig aus dem Beutel der Mutter blinzelt.“

Wie bei den vorigen Geburten des Bärenkuskus-Paars halten die Pfleger noch bewusst Abstand, um Mutter und Jungtier die nötige Ruhe zu geben. Die Versorgung des Kleinen liegt ausschließlich bei der Mutter. Deshalb konnte bisher weder das Geschlecht noch das Gewicht bestimmt werden. „Wir dokumentieren das Verhalten der Tiere aber sorgfältig, um unser Wissen über die seltene Art zu erweitern“, erklärt Knieriem. Der Tierpark Berlin ist derzeit die einzige Einrichtung in Europa mit Bärenkuskus-Jungtieren.

Der Bärenkuskus ist nur auf der indonesischen Insel Sulawesi und ihren Nachbarinseln verbreitet. Er gehört zu den wenigen blätterfressenden Beuteltieren und ist für seine langsame und gesellige Lebensweise bekannt. Durch die Zerstörung der Regenwälder und illegale Jagd gilt die Art als bedroht. „Die Geburt eines weiteren Jungtiers ist nicht nur ein Grund zur Freude, sondern ein wichtige Betrag zur Sicherung des Fortbestands“, sagt Tierärztin Anja Hantschmann.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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