In die tropische Inselwelt Südostasiens eintauchen
Alfred-Brehm-Haus ist wieder geöffnet

Im Alfred-Brehm-Hauses ist auch dieser Sumatra-Tiger von ganz nah zu beobachten. | Foto: 2020 Tierpark Berlin
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  • Im Alfred-Brehm-Hauses ist auch dieser Sumatra-Tiger von ganz nah zu beobachten.
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Nach zweijähriger Umbauphase ist das Alfred-Brehm-Haus im Tierpark Berlin wieder geöffnet.

Wer das altehrwürdige Gebäude betritt, fühlt sich aus dem Großstadtdschungel sofort in einen tropischen Regenwald versetzt. Ein schmaler Weg schlängelt sich durchs grüne Dickicht. Farbenprächtige Vögel fliegen umher. Von einer kleinen Lichtung aus lassen sich Krokodile am "Flussufer" beobachten. Einige Meter weiter streifen Leoparden durch das hohe Gras. Eine große Schlange thront inmitten einer Ruine, und ein Baumkänguru erklimmt ungewohnte Höhen direkt über den Köpfen der Besucher.

Naturnah gestaltete Anlagen

„Das neue Alfred-Brehm-Haus entführt unsere Gäste als Regenwaldhaus in die tropische Inselwelt Südostasiens“, erklärt Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Das 1963 eröffnete Gebäude entsprach in vielen Punkten nicht mehr den heutigen Ansprüchen an eine moderne Tierhaltung. „Wo vorher eine große Anzahl an verschiedenen Großkatzen dicht an dicht auf engstem Raum zu sehen war, leben die Bewohner heute in naturnah gestalteten Anlagen, die ihnen deutlich mehr Platz und Abwechslung bieten“, so Knieriem weiter.

So entstanden zum Beispiel durch das Aufschütten der Wassergräben in den beiden Felsenhallen großzügige Anlagen für Sumatra-Tiger und Malaienbären. Denen können die Besucher von nun an durch Panoramascheiben ganz nah kommen. Die ehemaligen „Vogel-Vitrinen“ wurden zu naturnahen Terrarien für Reptilien, Amphibien und Wirbellose umgestaltet.

Flughunde, Krokodile, Vögel

Mit einer neuen Bepflanzung macht die begehbare Tropenhalle als Herzstücks des denkmalgeschützten Gebäudes ihrem Namen wieder alle Ehre. Sie ist nun ein abwechslungsreicher Lebensraum für Flughunde, Krokodile und exotische Vögel. Und auch auf den Flächen rund um das Alfred-Brehm-Haus hat sich Einiges getan. In netzüberspannten Anlagen stehen den Java-Leoparden und den Nebelparder nun auch Erhebungen zur Verfügung, ebenso dem neu im Tierpark zu sehenden Goodfellow-Baumkänguru. Insgesamt sind es 210 Tiere und vier Ameisenvölker, die im neugestalteten Gebäude und in seinen Außenanlagen leben.

Geld vom Land und der Lotto-Stiftung

„Das Land Berlin hat rund 4,4 Millionen Euro für die Umgestaltung des Raubtierhauses beigesteuert“, berichtet Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD). „Ich bin zuversichtlich, dass dem Tierpark mit diesem überregionalen Publikumsmagneten ein guter Neustart gelingen wird, auch unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln.“ Weitere großzügige Unterstützung bei der Modernisierung des Alfred-Brehm-Hauses erhielt der Tierpark Berlin von der Lottostiftung, die sich mit vier Millionen Euro beteiligte. Die Fördergemeinschaft von Tierpark und Zoo Berlin e. V. unterstützte unter anderem den Bau der Malaienbären-Anlage mit 750 000 Euro.

Bedrohten Lebensraum erhalten

Bei aller Begeisterung über die Fertigstellung des Gebäudes ist die Kernbotschaft des Tierparks und seiner Förderer zur Wiedereröffnung des neuen Alfred-Brehm-Hauses ernst. Die tropischen Paradise, die als artenreichste Lebensräume der Erde gelten, sind weltweit bedroht. „Indonesien unterstützt deshalb aktiv die internationalen Erhaltungszuchtprogramme für bedrohte Tierarten und ist dem Tierpark Berlin mit dem Thema Artenschutz in langer Tradition verbunden“, erklärt S.E. Arif Havas Oegroseno, der Botschafter der Republik Indonesien. „Ich freue mich, dass sich Indonesien in diesem Jahr auch an der Umgestaltung des Alfred-Brehm-Hauses beteiligen konnte.“

Lernen an Forscherstationen

„Die Sensibilisierung für das Thema Artensterben und die Rolle, die der Mensch dabei spielt, sind heute eine wichtige Aufgabe moderner Zoologischer Gärten“, sagt Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis 90/Die Grünen). „Wir freuen uns daher sehr, dass unser finanzieller Zuschuss aus GRW-Mitteln für die neue Dauerausstellung im Haus einen wertvollen Beitrag zur Umweltbildung leistet.“ An sechs Forscherstationen, die sich auf verschiedene Bereiche des Alltags konzentrieren, können sich große und kleine Gäste im Haus auf eine interaktive Suche begeben und spielerisch vielfältig Lösungswege zum Schutz des Regenwaldes entdecken.

Der Tierpark Berlin hat täglich von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet. Wie in allen Tierhäusern gilt auch im Alfred-Brehm-Haus die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Weiterhin ist von anderen Personen grundsätzlich ein Abstand von mindestens 1,5 Meter zu halten. Scheiben oder andere Oberflächen sollten nicht berührt werden.

Eintrittskarten für den Tierpark sind online verfügbar unter: www.tierpark-berlin.de/de/tickets.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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