Von Poetry Slam bis Stummfilmsound
Bühnen in Friedrichshain-Kreuzberg bieten zum Jahresbeginn außergewöhnliches Programm
Comedy, Konzert und ein besonderer Literaturcontest: Gleich zu Beginn des neuen Jahres locken Spielstätten und andere Veranstaltungsorte mit Premieren oder außergewöhnlichem Programm. Hier einige Beispiele.
Wie man sich bettet: Das Duo David Kaiser und Virginia Plain rechnet zumindest das BKA-Theater zu seinen "aufstrebenden Stars". Aber die beiden wollen noch weiter aufsteigen und zeichnen ihren weiteren Karriereweg in ihrem aktuellen Programm "Besetzungscouch" nach. Das hat am 16. Januar Premiere. Das angesprochene Möbelstück ist aber spätestens seit "#MeToo" ziemlich aus der Mode gekommen. Auch in Las Vegas, wohin Kaiser & Plain gelockt werden sollen? Oder wird dort etwas anderes erwartet, zum Beispiel eine Persiflage inzwischen abgetakelter Stars? Es ist so oder so Körpereinsatz gefragt.
Ein Comedy-Chanson-Abend mit eigenen und gecoverten Songs, der das Phänomen Besetzungscouch von vielen Seiten beleuchtet. Immer auf der "Suche nach der wahren Liege", so der Untertitel.
BKA-Theater, Mehringdamm 34. Weitere Vorstellungen: 17. bis 19., 23., 24. und 26., 30. bis 31. Januar sowie am 1. und 2. Februar. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Kartenpreis: 21 Euro in der Reihe, 25 Euro am Tisch; www.bka-theater.de
Slam-Battle: Vom 17. bis 20. Januar finden die Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften im Poetry Slam statt. Ein Austragungsort für die insgesamt drei Halbfinals ist gleich am ersten Tag das SO36. Neun Kandidaten treten dort an, um mit ihren literarischen Werken beim Publikum zu punkten. Unter anderem der Friedrichshainer Volker Surmann. Neben Inhalt spielt auch die Performance beim Poetry Slam eine Rolle. Das alles sorgt für eine besondere Atmosphäre.
Zwei weitere Vorentscheidungen gibt es am 18. und 19. Januar in Potsdam und Cottbus. Das Finale wird am 20. Januar im Konzertsaal der UdK in Charlottenburg ausgetragen.
SO36, Oranienstraße 190. Beginn: 20 Uhr. Eintritt: neun, ermäßigt sieben Euro, im Vorverkauf plus Gebühr; www.bbslam.de
Griff nach den Sternen: Der Komponist und Pianist Stephan von Bothmer ist inzwischen einer der bekanntesten Musikbegleiter von Stummfilmen. Rund 950 Streifen hat er inzwischen mit neuen, eigenen Tönen versehen. Eine Auswahl davon gibt es ab 18. Januar in der Passionskirche. Bis 15. März gastiert Graf von Bothmer dort zu insgesamt 21 Konzerten. Ein Schwerpunkt sind Filme zum Thema Raumfahrt und Science Fiction. Anlass dafür ist vor allem der 50. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung im Juli 1969. Zu dieser Rubrik gehören unter anderem "Frau im Mond" aus dem Jahr 1929 oder der bereits 1902 entstandene Kurzfilm "Die Reise zum Mond". Auch "Algol. Tragödie der Macht" (1920), mit dem die Veranstaltungsreihe beginnt, ist ein frühes futuristisches Werk. Daneben gibt es viele Klassiker. Von "Metropolis", einschließlich Pyro-Effekten, "Nosferatu" mit Chor und Orchester, über "Berlin. Die Synphonie der Großestadt" bis "Stan & Olli" oder "Die kleinen Strolche".
Passionskirche, Marheinekeplatz 1. Beginn 18, 20, teilweise auch 22 Uhr. Die Tickets kosten, je nach Film, zwischen 16,50 und 32 Euro, Ermäßigung ab 10,50 bis 20 Euro. Weitere Informationen sowie das gesamte Programm finden sich auf der Website www.stummfilmkonzerte.de.
Tanzmusik für guten Zweck: Tango, Flamenco, aber auch Jazz und das alles auf der Orgel. Dazu lädt Joachim Thoms für den 18. Januar in die Studiobühne der Alten Feuerwache ein. Der Abend ist ein Benefizkonzert. Der Erlös geht vollständig an das Kinderhospiz Sonnenhof der Björn-Schulz-Stiftung.
Alte Feuerwache, Marchlewskistraße 6. Beginn: 20 Uhr. Erwachsene bezahlen zehn Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt. Reservierung unter der Telefonnummer 23 53 99 92.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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