Kitas im Bezirk schließen: Für viele Tagesstätten sind die Mieten inzwischen zu hoch

Friedrichshain-Kreuzberg. Einen Kitaplatz zu finden ist für viele Eltern schon jetzt ein Problem. Es könnte sich noch weiter verschärfen. Denn im Bezirk sei aktuell ein zunehmendes Kitasterben zu beobachten, erklärte Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis 90/Grüne).

Nach ihren Angaben sind allein in der jüngsten Vergangenheit Einrichtungen mit einer Gesamtplatzzahl von rund 150 Kindern weggefallen. Dazu kämen mehrere Tagesstätten, die ihren bisherigen Standort räumen mussten, allerdings an anderer Stelle im Bezirk wieder eröffnen konnten.

Der Grund für das Ende der Kitas war fast immer der gleiche. Nämlich hohe Mietforderungen oder gleich eine Kündigung der Räume. Bei den Preisen, die in manchen Gegenden auf dem freien Markt verlangt und auch bezahlt werden, könnten viele freie Träger nicht mithalten, sagt die Bürgermeisterin. Zu beobachten sei das nicht nur in Friedrichshain-Kreuzberg, sondern in vielen Teilen der Stadt. „Es brennt im Land Berlin.“

Aber was ist zu tun? Immerhin handelt es sich beim Kitaangebot um eine staatliche Pflichtaufgabe. Eingehalten wird sie schon aktuell häufig nur dadurch, dass manche Eltern ihre Kinder in einer ziemlich weit von ihrem Wohnort entfernten Tagesstätte unterbringen können.

Mehr Geld müsse her, findet die Bürgermeisterin. Die zehn Millionen Euro, die das Land Berlin bisher für den Kitaausbau vorgesehen habe, würden hinten und vorne nicht reichen.

Helfen würde nach ihrer Meinung aber nicht, wenn man in Zukunft die Träger finanziell besser ausstattet. Das würde möglicherweise nur zu weiteren Preissprüngen führen.

Sie plädiert stattdessen dafür, dass mehr landeseigene Flächen für den Bau von Kindertagesstätten zur Verfügung gestellt werden. Das biete die Gewähr, dass dort keine Verdrängung stattfindet. Durchzusetzen sei auch das natürlich schwer. Denn selbst wenn solche Grundstücke für die öffentliche Daseinsvorsorge vorgehalten werden, stehen sie in Konkurrenz mit anderen wichtigen und ebenfalls benötigten Einrichtungen. Etwa Schulen oder Flüchtlingsheimen. Und nicht zuletzt dem Wohnungsbau. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 274× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 254× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.