Keine Anbindung an den ÖPNV
BVV will regelmäßige Buslinie zum Ökowerk

Das Naturschutzzentrum Ökowerk am Teufelssee soll besser an den ÖPNV angeschlossen werden, fordern die Linken. | Foto: K. Rabe
  • Das Naturschutzzentrum Ökowerk am Teufelssee soll besser an den ÖPNV angeschlossen werden, fordern die Linken.
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Die BVV hat in ihrer Sitzung den Antrag der Linksfraktion beschlossen, den Teufelsberg und das Ökowerk im Grunewald an den öffentlichen Nahverkehr anzuschließen. Schon im Vorfeld des Beschlusses lehnte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Bündnis 90/Grüne) diesen Vorschlag jedoch ab.

In dem Beschluss wird das Bezirksamt beauftragt, sich gegenüber der BVG sowie den zuständigen Senatsstellen für eine Anbindung des Teufelsbergs sowie des Naturschutzzentrums Ökowerk über die Teufelsseechaussee an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einzusetzen. Mit einer Busanbindung könnten die beiden Standorte besser erreichbar sein. Beide sind nur per Auto oder über einen längeren Fußmarsch zu erreichen.

Verkehrssenatorin Jarasch lehnt ab:
Nachfrage nicht groß genug

Bettina Jarasch lehnt eine Anbindung an den ÖPNV ab. „Für den Ausbau eines ganzjährigen Linienverkehrs des öffentlichen Personennahverkehrs sind neben einer entsprechenden Nachfrage auch eine Bündelung von Verkehrsströmen erforderlich“, erklärt die Senatorin auf Nachfrage der Berliner Woche. Beides sei beim Naturschutzzentrum Ökowerk nicht vorhanden. Das Fahrgastaufkommen sei wetter- und saisonbedingt stark schwankend und eine regelmäßige Busverbindung würde daher über das Jahr gerechnet bei Weitem nicht ausreichend ausgelastet sein, so Jarasch. Sie verweist auf andere Möglichkeiten, die Ausflugsziele zu erreichen wie etwa den Radverkehr. Dazu könnten an den Ausleihstationen der nächstgelegenen S-Bahnhöfen Grunewald und Heerstraße Fahrräder ausgeliehen werden. Auch den Weg zu Fuß hält sie für zumutbar. „Das Naturschutzzentrum Ökowerk ist somit vom S-Bahnhof Grunewald durch einen halbstündigen Waldspaziergang oder eine zehn- bis 15-minütige Fahrradfahrt auch ohne Auto zu erreichen“, erklärt die Senatorin gegenüber der Berliner Woche.

"Absolute Frechheit gegenüber Senioren und mobilitätseingeschränkten Personen"

Frederike-Sophie Gronde-Brunner, Ko-Vorsitzende und Sprecherin für Verkehr der Linksfraktion in der BVV, ärgert sich über die Absage: „Die Empfehlung der Verkehrssenatorin, die 3 Kilometer lange Strecke zur nächsten S-Bahn doch als Teil des Naturerlebnisses zu genießen und zu Fuß zu gehen, empfinden wir als absolute Frechheit gegenüber Senioren und mobilitätseingeschränkten Personen.“ Besonders würde sie und ihre Fraktionskollegen das Argument überraschen, das Fahrgastaufkommen sei zu gering. Sie fragt sich, woher die Senatorin diese Gewissheit nehme, denn eine entsprechende Untersuchung sei der Linksfraktion nicht bekannt. „Gerade von einer Grünen Verkehrssenatorin erwarten wir, die Anbindung von Naherholungsgebieten und Bildungswerken an den ÖPNV auszubauen. Statt auf angeblich fehlende Nachfrage zu verweisen, muss eine echte Alternative zur Anreise mit dem Auto geschaffen werden.“ Denn noch immer würden zu viele Menschen das Auto nehmen und im Sommer zum Teil mitten im Wald parken. „Wir erwarten von Frau Jarasch eine echte Prüfung des BVV-Beschlusses statt Initiativen für mehr klimaneutrale ÖPNV-Angebote einfach abzuwatschen“, erklärt Gronde-Brunner.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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