Das Jahrhundert des Tanzes
Ausstellung bringt einmalige Exponate zusammen

Josephine Baker bei der Ankunft auf dem Zentralflughafen Berlin-Tempelhof, 14. Mai 1959.  | Foto: Deutsches Tanzarchiv Köln, Bestand 225, Archiv Josephine Baker
  • Josephine Baker bei der Ankunft auf dem Zentralflughafen Berlin-Tempelhof, 14. Mai 1959.
  • Foto: Deutsches Tanzarchiv Köln, Bestand 225, Archiv Josephine Baker
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Mary Wigman, Isadora Duncan, Valeska Gert, Gret Palucca: Ohne diese genialen Wegbereiterinnen ist der moderne Tanz nicht vorstellbar. Die Tanzarchive Köln, Leipzig, Bremen und Berlin zeigen erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung ihre Schätze.

Im Rahmen einer größeren Veranstaltungsreihe zum Thema Tanzerbe ist die Ausstellung bis 21. September in der Akademie der Künste am Hanseatenweg zu sehen. „Das Jahrhundert des Tanzes“ wird am 24. August um 18 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei. Auf dem Programm der Vernissage steht um 20 Uhr die Performance „Four Movements to the Music of Steve Reich“ mit Anne Teresa De Keersmaeker. Der Darbietung schließt sich ein Gespräch mit der Künstlerin an. Der Eintritt hierfür kostet 28 Euro, ermäßigt 18 Euro.

Was gibt es im Hansaviertel zu sehen? 75 Ausstellungsstücke, die beispielhaft die Entwicklung des Bühnentanzes in Deutschland von der vorletzten Jahrhundertwende bis in die achtziger Jahre schildern. Etwa die originale Hexentanz-Maske von Mary Wigman oder die von Valeska Gert selbst gefalteten und bearbeiteten Porträtfotos oder die Zugangskarten von Gret Palucca zu den Olympischen Spielen 1936. Präsentiert werden die Schminkanweisungen Oskar Schlemmers zum „Triadischen Ballett“, die Werk- und Regiebücher von Dore Hoyer und Johann Kresnik und die Notationen zu „Der Grüne Tisch“ von Kurt Jooss.

Tanzenthusiasten werden sich ergötzen an der englisch-deutschen Erstausgabe von „Der Tanz der Zukunft“ von Isadora Duncan, eines der bedeutendsten Manifeste des modernen Tanzes aus dem Jahr 1903, oder an einer ungewöhnlichen Aufnahme von Josephine Baker bei ihrer Ankunft im Jahr 1959 auf dem Zentralflughafen Berlin-Tempelhof. Die Sängerin und Tänzerin sprach damals unter anderem auf einer Veranstaltung des Bundes der Verfolgten des Naziregimes zum Thema „Für Menschlichkeit – gegen Nationalismus und Rassenhass“.

Erinnert wird an den Maskenbildner Erich Goldstaub, dessen Spur sich in Auschwitz verliert und an den „politischen Tänzer“ und Choreographen Jean Weidt (1904-1988), der 1933 nach Frankreich emigrierte und nach Besetzung des Landes und zeitweiliger Internierung in Algerien als Freiwilliger in der Britischen Armee diente. Ergänzt wird die Schau mit Originalobjekten durch 100 fotografische und filmische Dokumente.

Die Ausstellung „Das Jahrhundert des Tanzes“ ist täglich von 15 bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene acht, ermäßigt fünf Euro; dienstags ist der Eintritt frei. Karten sind erhältlich unter ¿200 57 20 00, info@adk.de und www.adk.de/tickets. Ausführliche Informationen zum Gesamtprogramm gibt es unter: www.adk.de/tanzerbe.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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