Logik, Übung und ein wenig Mathe: Die Skatgruppe „Gemütlichkeit“ wird 60

Es wird wieder gereizt: Jörg Gericke, Matthias Belger, Klaus Thürling und Dieter Hauser beim Skat. | Foto: Ulrike Kiefert
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  • Es wird wieder gereizt: Jörg Gericke, Matthias Belger, Klaus Thürling und Dieter Hauser beim Skat.
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Haselhorst. Beim Skat denken viele an Bier und Piefigkeit. Dabei ist das Spiel mehr Denksport als Unterhaltung. In der Skatgruppe „Gemütlichkeit“ wird schon seit 60 Jahren gereizt.

Vier Spieler sitzen an einem Holztisch in „Hanschi’s Kneipe“. Sie wirken gelassen, witzeln herum und bestätigen damit, worum es der Skatgruppe „Gemütlichkeit“ vor allem geht. „Der Spaß und die Geselligkeit stehen bei uns im Vordergrund“, sagt Matthias Belger, der mit zehn Jahren seine ersten Karten legte. Viel Übung hat der 56-Jährige zweifellos. Seit neun Jahren spielt Matthias Belger in der Spandauer Skatgruppe „Gemütlichkeit“, die in diesem Jahr 60 Jahre alt wird. Die Gründungsurkunde vom 28. Februar 1956 haben die Skatfreunde sorgsam aufbewahrt. Ebenso ein Album voller Erinnerungen, allesamt auf Zelluloid gebannt. Elf Gründungsmitglieder zählte die Skatgruppe damals. Zwischendurch war es schon mal 30 Spieler, heute sind es zwölf.

Mindestens drei Spieler braucht man für Skat. Das Einzelspiel wird von einem Alleinspieler gegen die anderen zwei Gegenspieler bestritten. Wer Alleinspieler wird, entscheidet sich nach dem Ausgeben der Karten. Gespielt wird mit 32 Stück, wobei Ass, Zehn und König die drei höchsten Karten sind. Dann wird darum „gereizt“, wer das Spiel und den Skat erhält.

Eher Denksport als Unterhaltung

„Skat ist unglaublich variabel und fordernd“, sagt Matthias Belger. Mehr Denksport als Unterhaltung. „Nicht unähnlich dem Schach“. Wer erfolgreich sein will, muss Karten zählen und rechnen können, gut kombinieren und schnell reagieren. Auch für Jörg Gericke, dem ersten Präsidenten der Skatgruppe „Gemütlichkeit“, ist Skat eine der schwersten Denksportaufgaben überhaupt. „Dafür braucht es Logik, Erfahrung und ein bisschen Mathematik“, sagt er. Sein Großvater hat schon Skat gespielt. Die Regeln hat er vom Vater gelernt. Beim Preisskat hat Gericke schon viele Preise abgeräumt. Denn natürlich will beim Skat auch jeder gewinnen. „Aber die meisten sind auch in der Niederlage glücklich“, sagt Gericke. Für die Verlierer gibt’s ein Glas Gurken oder ein gebrauchtes Skatspiel.

Die Ehefrauen spielen nicht. Überhaupt ist Skat eher eine Männerdomäne. Das ist bei den Spandauern nicht anders. Obwohl seit Neuestem auch Frauen mitreizen dürfen. „Vielleicht sollten die einfach mal bei uns vorbeischauen. Wir sind eine nette Truppe“, sagt Belger. Denn Spaß und gute Laune sitzen immer mit am Tisch, wenn sich die Gruppe alle 14 Tage immer mittwochs in „Hanschi’s Kneipe“ am Haselhorster Damm 46 trifft. Ab 19.15 Uhr werden die Karten auf den Tisch gehämmert. Stich. Stich. Stich. Aus. uk

Es wird wieder gereizt: Jörg Gericke, Matthias Belger, Klaus Thürling und Dieter Hauser beim Skat. | Foto: Ulrike Kiefert
Es darf gereizt werden: Jörg Gericke, Matthias Belger, Klaus Thürling und Dieter Hauser beim Skat. | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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