Forderung nach zweitem Gleis
Weniger Pendler nutzen die S-Bahn im Norden

Mit Kurzzeitparkzonen in Hermsdorf und Frohnau soll seit kurzem verhindert werden, dass Pendler die Ortsteilzentren blockieren. In Heiligensee und Schulzendorf bleibt das Problem bestehen.

Immer mehr Berliner und Brandenburger nutzen das Angebot der S-Bahn Berlin. Zwischen 2012 und 2018 stieg die Zahl der Fahrgäste um 21 Prozent. An Werktagen nutzen rund 1,5 Millionen Menschen die Berliner S-Bahn, 200 000 davon in Brandenburg. Doch es gibt auch gegenteilige Entwicklungen: Die Zahl der Fahrgäste, die an Werktagen am S-Bahnhof Hennigsdorf ein- oder aussteigen, ist um ganze sieben Prozent gesunken. Stiegen 2012 täglich noch 9800 Fahrgäste in Hennigsdorf in die S25, waren es 2018 nur noch 9100. Dabei wurde bei den Fahrgastzahlen in Hennigsdorf seit Inbetriebnahme des S-Bahnhofs im Jahr 1998 bisher kontinuierlich eine Steigerung verzeichnet.

Der CDU-Bezirksverordnete Felix Schönebeck und sein Parteifreund im Abgeordnetenhaus, Tim-Christopher Zeelen, sehen darin ein Problem für Reinickendorf: „Wer aus Oberhavel nicht in Hennigsdorf einsteigt, der fährt entweder nach Heiligensee oder Schulzendorf und Tegel um dort zu parken und den C-Tarif zu sparen oder sogar ganz mit dem Auto in die Innenstadt. Damit verschärft sich das Verkehrs- und Parkplatzproblem in Reinickendorf weiter".

Bahnfahren muss sich mehr lohnen

Die Politiker sehen damit ihre Forderung bestätigt, die Tarifzone B des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg auf die nahe Berlin gelegenen Bahnhöfe auszuweiten. Das AB-Ticket kostet monatlich 81 Euro, während das ABC-Ticket mit 100,50 Euro zu Buche schlägt. Für viele Pendler offenbar Grund genug, das eigene Auto weiter zu nutzen.

Allerdings gibt es laut Schönebeck und Zeelen noch weitere Gründe, die Pendler davon abhalten, ab Hennigsdorf die S-Bahn zu nutzen. Dort gibt es keine Dauerparkplätze, in Heiligensee und Schulzendorf dagegen schon.

Und noch ein weiteres Problem macht den Wechsel auf die Schiene für Pendler unattraktiv. Noch immer gibt es zwischen Hennigsdorf und Schönholz nur einen 20-Minuten-Takt. Ein zweigleisiger Ausbau, zumindest bis Tegel, könnte die S-Bahn deutlich attraktiver machen. Bisher ist er nicht in Sicht.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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