Sorge um Kindesentwicklung
Pusteblume-Grundschule will Eltern für das Schulleben gewinnen

Seit Beginn des Schuljahres entsteht an der Pusteblume-Grundschule ein Elternnetzwerk, dass bildungsferne Eltern für die Mitarbeit in der Schule gewinnen soll.  | Foto: hari
  • Seit Beginn des Schuljahres entsteht an der Pusteblume-Grundschule ein Elternnetzwerk, dass bildungsferne Eltern für die Mitarbeit in der Schule gewinnen soll.
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Entwicklungsprobleme bei Kindern lassen sich grundsätzlich nur in Zusammenarbeit mit den Eltern bewältigen. Diesem Gedanken trägt das Elternnetzwerk Rechnung, das an der Pusteblume-Grundschule aufgebaut wird.

Mit der Aufgabe wurde die Pädagogin und Mitarbeiterin Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft gGmbH (tjfbg) Wassilia Fotiadou beauftragt. Seit Beginn des Schuljahresbaut sie ein Elternnetzwerk in der Pusteblume-Grundschule auf. Das Projekt wird mit finanziellen Mitteln des Quartiersmanagements finanziert.

Hintergrund sind die seit Jahren bekannten Defizite der Kinder aus dem Einzugsgebiet der Pusteblume-Grundschule. Kinder in Hellersdorf-Nord haben deutlich häufiger Entwicklungsauffälligkeiten als Kinder anderer Bezirksregionen. Die Hälfte der Kinder hat Sprachdefizite und der Entwicklungstrend ist negativ. Aufgrund des hohen Anteils an Entwicklungsverzögerungen ist auch der Anteil an Kindern mit Förderempfehlungen entsprechend hoch. Fast drei von vier Kindern wurde eine schulische Förderung empfohlen. Das ist mit Abstand der höchste Wert in allen Ortsteilen von Marzahn-Hellersdorf.

Ziel des Elternnetzwerkes ist es, soll sowohl jene Eltern einzubinden, die sich bisher nicht an der schulischen Entwicklung ihrer Kinder beteiligten als auch jene Eltern erreichen, die eher schlechte Erinnerungen an ihre Schulzeit haben und auf ihrem eigenen Bildungsweg nur geringe Erfolge hatten. „Gerade Eltern von Kindern mit Entwicklungsdefiziten haben oft selbst schlechte Erfahrungen in der Schule gemacht und einen geringen Bildungsstand“, sagt Fotiadou. Solche Eltern für die schulische Entwicklung ihrer Kinder zu gewinnen, sei oft schwierig. Von selbst zeigten sie kaum Interesse am Schulleben, arbeiteten eher nicht in Elternvertretungen mit, und verstünden die schulischen Anforderungen ihrer Kinder oft nicht. Nicht selten sei auch das Verhältnis zu den Lehrern schlecht und Kontakte kaum vorhanden. Viele Lehrer hätten auch kaum eine Vorbildung oder Erfahrung, solche Eltern für die Schule zu interessieren. Dem Verhalten dieser Eltern stünden sie oft nur verständnislos gegenüber.

Fotiadou will auf solche Eltern zugehen und sie für die Mitarbeit im Elternnetzwerk gewinnen. Hierzu sollen unter anderem gemeinsame Freizeitangebote für Eltern und auch Patenschaften zwischen Eltern dienen.

Die Lehrer sollen durch Weiterbildungsmaßnahmen mehr über die Lebenssituationen und Denkweisen in bildungsfernen Elternhäusern erfahren. Dabei sollen sie befähigt werden, auch mit solchen Eltern besser ins Gespräch zu kommen.

Fotiadou hat sich bei Elternabenden vorgestellt und Gespräche mit Eltern geführt. Sie bietet Elternsprechtage an und hat mit Lehrern und Erziehern über den Bedarf an Informationen zum Aufbau des Elternnetzwerks gesprochen. Für das zweite Schulhalbjahr bereitet sie ein Programm mit Veranstaltungen für Eltern und Lehrkräfte vor.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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