Bundesprojekt „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“
Frische Ideen gegen den Niedergang der Hellen Mitte

Das Stadtteilzentrum Helle Mitte. | Foto:  Philipp Hartmann
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Das ist mal eine gute Nachricht für Marzahn-Hellersdorf. Das Projekt „Zukunft Helle Mitte“ des Bezirksamtes erhält bis zu 2,4 Millionen Euro Fördermittel aus dem Bundesprojekt „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“.

Mit den Mitteln soll die Kommunikation und Vernetzung der Gewerbetreibenden und Institutionen in der Hellen Mitte unterstützt werden. Zugleich stehen sie für die Planung zur Weiterentwicklung der von Leerstand betroffenen Bereiche sowie der öffentlichen Räume zur Verfügung. Dabei wird an Pop-up-Stores, studentische Projekte und künstlerische Interventionen gedacht. Gutachten sollen zudem Aufschluss über die weitere Entwicklung des Einzelhandels, der Gesundheitsanbieter am Standort und der Vernetzung der Bildungseinrichtungen geben. Dabei sei die Beteiligung der Akteure vor Ort und der Anwohner ebenso wichtig wie die intensive Kooperation mit der Alice-Salomon-Hochschule, heißt es aus dem Bezirksamt. Der Bezirk verfolge das Ziel, die Helle Mitte „als wichtiges, florierendes Zentrum zu stärken“, besonders auch in direkter Verbindung zum Neubauviertel Gut Hellersdorf. Dort entstehen durch das kommunale Wohnungsunternehmen Gesobau bis 2023 insgesamt 1500 Wohnungen im direkten Umfeld.

Das Stadtteilzentrum Helle Mitte wurde Mitte der 90er-Jahre gebaut und im September 1997 eröffnet. Rund eine Viertelmillion Menschen lebt heute im Einzugsgebiet. Im Zentrum befindet sich der Alice-Salomon-Platz mit dem Hellersdorfer Rathaus, Amtssitz von Bürgermeister Gordon Lemm (SPD). Aushängeschild ist die Alice-Salomon-Schule, die bis Mitte 2024 für 39 Millionen Euro erweitert wird. Statt aktuell 4200 sollen dann 5000 Studenten den Campus besuchen. Mit rund 80 000 Quadratmetern Einzelhandels-, Büro- und Praxisflächen, 180 Geschäften, Restaurants, Cafés und Bars ist das Stadtteilzentrum ein wichtiger Geschäftsstandort im Osten Berlins.

„Die Helle Mitte hat sich in den zurückliegenden Jahren stark verändert – und dies nicht zum Guten. Die Folgen der Corona-Pandemie haben vielen Geschäften zudem schwer zugesetzt“, erklärt der neue CDU-Generalsekretär und Bundestagsabgeordnete Mario Czaja. Seiner Meinung nach müsse „schnellstens“ ein Runder Tisch zur Wiederbelebung des Hellersdorfer Zentrums einberufen werden. „Ich bin gerne bereit, dabei aktiv mitzuarbeiten und weitere Bundesmittel für die Ortskernentwicklung zu mobilisieren“, fügte er hinzu.

Neben Investitionen in die Wirtschaft soll auch die Verkehrsinfrastruktur verbessert werden. 25 Prozent des Eigenanteils an der Gesamtförderung stellt das Bezirksamt mit Geldern aus dem Radwegeausbau zur Verfügung. So soll die Helle Mitte an das übergeordnete Radwegenetz angebunden werden. Durch eine ressortübergreifende Zusammenarbeit der bezirklichen Wirtschafts- und Städtebauförderung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen seien bereits weitere Fördermittel gewonnen worden. In den Jahren 2024 und 2025 würden zum Beispiel 1,55 Millionen Euro aus dem Berliner Plätze-Programm für den nachhaltigen Umbau des Alice-Salomon-Platzes zur Verfügung stehen. Mehr Bäume statt Beton sollen den Platz zukünftig prägen. „Jetzt kommt viel Arbeit, aber auch viele Gestaltungsmöglichkeiten auf die neuen Ämter zu“, so Bürgermeister Gordon Lemm, im Bezirksamt jetzt auch zuständig für die Wirtschaftsförderung.

Bei „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ handelt es sich um ein neu aufgelegtes Bundesprogramm zur Entwicklung von Innenstädten und Ortskernen. Insgesamt 238 Kommunen in Deutschland erhalten Gelder aus dem Fördertopf, dessen Volumen nach einem Beschluss des Haushaltsausschusses im vergangenen Sommer von 25 auf 250 Millionen Euro erhöht wurde. Bis spätestens 2025 müssen die Maßnahmen umgesetzt sein.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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