Pferde und Schüler im Einsatz
Über 5000 junge Bäume und Sträucher an der Hönower Weiherkette gepflanzt
Eine weitere Etappe des Waldumbaus im Landschaftsschutzgebiet Hönower Weiherkette ist beendet. Auf einer Fläche von 12 000 Quadratmetern westlich der Louis-Lewin-Straße pflanzten Schüler der Bücherwurm-Grundschule und der Schule am Mummelsoll 5250 junge Bäume und Sträucher.
Bevor die 172 Mädchen und Jungen mit der Arbeit beginnen konnten, mussten tierische Helfer den Boden vorbereiten. Zwei Kaltblutpferde zogen einen Pflug, um die Pflanzgräben im mit Schutt durchmischten Untergrund auszuheben. Aus den gesetzten Traubeneichen und Hainbuchen soll so ein strukturreicher und klimastabiler Mischwald entstehen. Ein gestufter Waldrand aus den Straucharten Haselnuss, Holunder, Schneeball, Pfaffenhütchen und Hartriegel wird Nahrung und Lebensraum für Insekten und Vögel bieten. Dieser neu entstehende Wald und seine Entwicklung soll in den Unterricht der beiden Schulen integriert werden.
Im Herbst gehen die Arbeiten in einigen Bereichen des rund 50 Hektar großen Landschaftsschutzgebiets weiter. Vorgesehen ist, bereits abgestorbene Pappeln mithilfe von Rückepferden zu entfernen. So bekommen neue Setzlinge mehr Licht, Wasser und Nährstoffe. Die Entnahme der alten Bäume werde nur einzeln erfolgen, auf die früher üblichen Kahlschläge werde bewusst verzichtet, betont Christian Heimpold, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Bezirksamtes, die das Waldumbau-Projekt initiiert hat.
„Im weitaus größeren Teil der Hönower Weiherkette nutzen wir jedoch die Gratiskräfte der Natur“, erklärt Heimpold. Auf freien Flächen würden die gewünschten heimischen Laubbaumarten wie Linde, Birke oder Ahorn von selbst wachsen. Hier müssten durch regelmäßige Pflegemaßnahmen die bevorzugten Baumarten gefördert, die unerwünschten entfernt werden. Bei diesen Pflegemaßnahmen werden die Anwohner eingebunden, um durch eine frühzeitige Beteiligung Konflikte zu vermeiden.
Probleme hatte es im Vorfeld des 2021 begonnenen Waldumbaus gegeben. So hatte unter anderem die Initiative Schutzgemeinschaft Hönower Weiherkette gegen die Fällungen von rund 1000 Bäumen, die nach einer Bestandskontrolle 2022 als nicht mehr verkehrssicher galten, protestiert. Gepflanzt wurden sie vor rund 40 Jahren. Dabei handelte es sich um standortfremde Arten, unter anderem Eschen-Ahorn und Stechfichten. Auch gegen den geplanten Ausbau der Landessstraße L 33, die teilweise durch das Gebiet führt, regte sich Kritik. Laut der „Verordnung zum Schutz der Landschaft der Hönower Weiherkette“ im Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin von 2005, dem Jahr, in dem das Areal zum Landschaftsschutzgebiet erklärt wurde, ist der Straßenausbau zulässig. Sicherzustellen sei jedoch, dass Beeinträchtigungen des Gebiets „auf das unvermeidliche Maß beschränkt werden“.
Zur Umgestaltung der Weiherkette gehören auch Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserhaushalts der Pfuhle. Bereits angelegt sind Spiel- und Lernorte, zum Beispiel zur Beweidung durch Schafe, und breitere Wege.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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