VfB geht personell nahezu unverändert in die Saison
Das „gallische“ Hermsdorf
Bis zum 31. August, dem Ende der Transferperiode, haben auch in diesem Jahr zahlreiche Berliner Amateurvereine wieder mächtig aufgerüstet: Manche Teams wurden personell komplett verändert. Wie viel Geld dabei geflossen sein mag und noch fließen wird, möchte man sich gar nicht vorstellen.
Ein Klub, der sich dem Ganzen seit Jahren verweigert, ist der VfB Hermsdorf, der personell nahezu unverändert in die neue Spielzeit der Fußball-Landesliga gegangen ist – quasi das gallische Dorf, das sich dieser „Transferblase“ – wie es der sportliche Leiter Sascha Krakowski einst nannte – erfolgreich verweigert.
Dennis Josten kam vom Nachbarn 1. FC Lübars. Pascal Vergin wechselte aus Hennigsdorf zum VfB. Etienne Marcel Haase war für die Füchse im Futsal aktiv, Janis Bauernfeind in der Jugend beim SV Empor – das war es. Bei den Abgängen schmerzt besonders der Wechsel von Danny Teichfischer, der zum Nordberliner SC gewechselt ist. Darüber hinaus konnte der VfB das Gros des Teams aus der Vorsaison halten.
Und dass es auch ohne spektakuläre Neuverpflichtungen geht, haben die ersten drei Spiele der neuen Saison bewiesen. Zwar ist der VfB mit einem Sieg und zwei Niederlagen gestartet. Doch man erkennt die Spielidee. Zudem tritt das Team sehr kompakt auf und macht einen eingespielten Eindruck. Auch die Leistungen waren bislang sehr ordentlich. Dass die letzte Partie am 2. September beim Tabellenzweiten FC Brandenburg 03 verloren ging, war äußerst unglücklichen Umständen geschuldet und – leider – durch den Schiedsrichter maßgeblich beeinflusst.
(K)Ein Elfer und zwei Platzverweise
Nach rund einer Viertelstunde war die Hermsdorfer Welt noch in Ordnung: Markus Jach hatte den VfB mit 1:0 in Front gebracht. Bis zu diesem Zeitpunkt und in der Folge standen die Hermsdorfer sehr kompakt und agierten immer wieder schnell nach vorn. Fatih Alkilic hatte sogar die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Zunächst scheiterte er an Schlussmann Marcel Machalski, bevor er im Anschluss elfmeterreif gefoult wurde. Doch der Pfiff des Schiedsrichters Mathias Wolf blieb aus – die große Chance, dem FC mit dem 2:0 vielleicht schon den Zahn zu ziehen, verstrich. Stattdessen konnten die Gastgeber die Partie bis zur Pause drehen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war die Partie noch völlig offen – bis der Referee ein weiteres Mal bewies, dass er an diesem Tag kein Freund der Rot-Weißen war: Niklas Fehlner wurde nach knapp einer Stunde des Feldes verwiesen, was nicht nur VfB-Coach Uwe Großmann auf die Palme brachte: Der Platzverweis sei völlig unberechtigt gewesen, der Schiri habe die Partie damit mit entschieden. Denn nur zwei Minuten später machte der FC das 3:1. Und auch, wenn Charles Duncan für den VfB selbst in Unterzahl noch mal verkürzen konnte, nutzten die Gastgeber die numerische Überlegenheit und gewannen letztlich mit 5:2. Dass Hermsdorfs Yannick Hejzlar kurz vor dem Abpfiff ebenfalls noch die Rote Karte sah, hatte für diese Partie keine Bedeutung mehr. In den kommenden Wochen wird Coach Großmann dann aber auch auf den talentierten Mittelfeldspieler verzichten müssen.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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