Verzögerungen unter der Brücke
Straße am Bahnhof Karow wird tiefer gelegt

Seit fünf Jahren wird im Bereich der Eisenbahnbrücke über die Pankgrafenstraße am Bahnhof Karow gebaut. Derzeit werden Leitungen erneuert und tiefer gelegt. Voraussichtlich erst im Herbst 2024 wird die Unterführung wieder freigegeben. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Seit fünf Jahren wird im Bereich der Eisenbahnbrücke über die Pankgrafenstraße am Bahnhof Karow gebaut. Derzeit werden Leitungen erneuert und tiefer gelegt. Voraussichtlich erst im Herbst 2024 wird die Unterführung wieder freigegeben.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Seit November 2018 ist die Eisenbahnbrücke über die Pankgrafenstraße am Bahnhof Karow wegen Bauarbeiten gesperrt. Wie lange noch? Was passiert da? Und warum ziehen sich die Arbeiten so lange hin?

Bei diesem Bückenerneuerungsprojekt unmittelbar am Bahnhof Karow handelt es sich um ein sehr anspruchsvolles Vorhaben. Es wurden zunächst die Brücke für die S-Bahn und die für die Ferngleise erneuert. Doch damit nicht genug: Zum einen wurde die Durchfahrt von knapp zehn Metern auf 16 Meter verbreitert und gemäß gesetzlicher Vorgaben muss die Durchfahrtshöhe auf 4,50 Meter erhöht werden.

In die Höhe konnte die Bahn bei der Aufweitung der Durchfahrt allerdings nicht gehen, weil die Lage der Gleise durch den Bahnhof vorgegeben ist. Deshalb wird unter der Brücke die Fahrbahn tiefer gelegt. Dementsprechend ist natürlich auch die gesamte Straße auszubauen; es müssen alle unterirdischen Versorgungsleitungen unter der Brücke erneuert und ebenfalls tiefer gelegt werden.

Fertigstellung frühestens III. Quartal 2024

Ursprünglichen Planungen zufolge sollte die Brücke bereits Ende 2021 wieder passierbar sein. Doch noch immer befindet sich im Brückenbereich eine riesige Baustelle. Den aktuellen Sachstand erfragte deshalb Abgeordnetenhausmitglied Johannes Kraft (CDU) beim Senat. Die Senatsverwaltung holte wiederum Informationen von der Deutschen Bahn (DB) Netz AG ein. Diese ließ mitteilen: „Aufgrund der aktuell vorliegenden Verzögerungen gehen wir derzeit davon aus, dass die Eisenbahnüberführung Pankgrafenstraße/Bahnhofstraße im III. Quartal 2024 wieder für den Straßenverkehr einschließlich Fahrradfahrern und Fußgängern freigegeben werden kann.“

Wasserbetriebe erneuern derzeit
alle Versorgungsmedien

Aber was passiert aktuell und was sind die Ursachen für die Verzögerungen? Dazu lässt die DB Netz AG mitteilen: „Die Berliner Wasserbetriebe erneuern aktuell sämtliche Versorgungsmedien im Bereich der Eisenbahnüberführung.“ Das betrifft Regen- und Trinkwasserleitungen, aber auch Strom- und Gasleitungen werden unter der Brücke vollständig erneuert. Weil diese Arbeiten nicht mehr unmittelbar im Zusammenhang mit den Anlagen der DB Netz AG stehen, hat diese die Leitung der Baustelle im Bereich der Eisenbahnüberführung zum 1. Quartal 2022 an die Berliner Wasserbetriebe übergeben. „Die Übergabe erfolgte aufgrund von ausstehenden Rest- und Aufräumarbeiten drei Monate später als ursprünglich vorgesehen“, informiert die Senatsverkehrsverwaltung. „Nach Abschluss der Leitungsarbeiten wird die DB Netz AG die Baustelle von den Wasserbetrieben wieder übernehmen.“ Dann stehen die eigentlichen Straßenbauarbeiten an.

Aufwendiges Verfahren

Dass sich die Bauarbeiten der Wasserbetriebe nun ebenfalls länger hinziehen als geplant, hat natürlich auch seine Gründe, erfuhr Johannes Kraft aus der Senatsverkehrsverwaltung: Die Bauausführung musste aufgrund der vorgefundenen Bodenverhältnisse angepasst werden, heißt es von den Wasserbetrieben. „Statt der ursprünglich geplanten Spundwandbaugrube mit einer im Düsenstrahlverfahren eingebrachten Sohle wurde zugunsten einer Baugrube mit Bohrpfahlwänden mit bewehrter Unterwasserbetonsohle umgeplant.“

Im Rahmen der Arbeiten seien darüber hinaus Hindernisse wie Kabel, Schutzrohre und Rohre anderer Eigentümer vorgefunden worden. Diese waren entweder gar nicht oder anders in den Plänen verzeichnet. Um sie nicht zu beschädigen, mussten zusätzliche Abdichtungen im Düsenstrahlverfahren hergestellt werden. Das alles braucht zusätzliche Zeit.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.