Ein Leben gerettet
Zahnarzthelferin wirbt für Stammzellenspenden

Cathleen Schmidt arbeitet in der Zahnarztpraxis „Zahnglück“ in Kaulsdorf. Sie hat mir ihrer Stammzellenspende ein Menschenleben gerettet.  | Foto: hari
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Cathleen Schmidt ist Knochenmarkspenderin. Die Zahnarzthelferin aus Marzahn engagiert sich darüber hinaus im Kampf gegen Leukämie.

Bei der Diagnose Leukämie oder Blutkrebs ist für den Patienten die einzige Rettung eine Knochenmarkspende. Ob ein Spender geeignet ist, das ist ein Lotteriespiel. Die statistische Wahrscheinlichkeit, einen geeigneten Spender zu finden, der nicht mit dem Erkrankten verwandt ist, steht bei eins zu einer Million.

„Umso wichtiger ist, dass sich möglichst viele Menschen für eine Knochenmarkspende testen lassen“, sagt Cathleen Schmidt. Die heute 32-Jährige hat diesen Schritt vor zwei Jahren getan und wenig später war auch ein Empfänger gefunden, der dringend ihre Stammzellen brauchte.

Über die Bereitschaft zum Test musste sie nicht lange nachdenken. Ihr Vater spendet seit vielen Jahren regelmäßig Blut und ist auch als Knochenmarkspender in der Datenbank eingetragen. Auch sie ist Blutspenderin und bei einer Blutentnahme im Heama-Blutspendezentrum Marzahn an der Havemannstraße absolvierte sie kurzerhand einen Test. „Das ist einfach und tut auch nicht weh“, sagt Schmidt. Es wird einfach ein Wattestäbchen in den Mund geführt und am Speichel gerieben.

Anfang Juni 2018 erhielt die Mutter eines dreijährigen Sohnes die Nachricht, dass ein Empfänger für ihre Knochenmarkspende gefunden sei. Damit war die Frage verbunden, ob sie ihr Angebot zur Spende aufrechterhalten wolle. „Lange brauchte ich nicht zu überlegen. Mein Mann sagte, das sei meine Entscheidung“, erzählt sie. Mittlerweile hat auch er sich als Knochenmarkspender typisieren lassen.

Anfang September 2018 war es soweit. Die Entnahme von Stammzellen aus dem Knochenmark am Becken ist nicht mehr die einzige Methode. Bei Cathleen Schmidt wurde eine sogenannte periphere Stammzellenspende vorgenommen. Dabei werden dem Spender Stammzellen aus dem Blut gefiltert. Das funktioniert ähnlich wie eine Dialyse.

Entscheidend für Schmidt ist, dass durch ihre Stammzellen ein Menschenleben gerettet werden konnte. Den Empfänger hat sie bisher nicht getroffen, nur E-Mails mit ihm ausgetauscht. „Er hat sich bei mir herzlich bedankt. Im kommenden Jahr wollen wir uns wahrscheinlich treffen“, erzählt Schmidt. Bisher weiß sie nur, dass er im Gebiet um den Bodensee lebt. Mehr erfährt sie erst, wenn sicher ist, dass keine Komplikationen mehr auftreten können.

Dem Beispiel ihrer Kollegin folgend habe sich inzwischen alle Mitarbeiter der Zahnarztpraxis, in der Schmidt arbeitet, für eine Knochenmarkspende testen lassen. Die Zahnarztpraxis „Zahnglück“, Chemnitzer Straße 105, ist seit September Stützpunkt des Vereins für Knochenmark- und Stammzellspenden. Dort werden Speicheltests vorgenommen. Schmidt selbst ist seit Anfang Oktober Mitglied des Vereins. Dieser hat seinen Sitz in Dresden, wirbt aber auch in Berlin für Stammzellenspenden. Die Daten von unterschiedlichen Spendervereinen werden in einer zentralen Dabenbank zusammengeführt. Mehr Infos auf www.vks-sachsen.de.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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